Unsere Forschung

Abgeschlossene Forschungsprojekte


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Wissenschaftliche Leitung der externen Evaluation
Operative Projektleitung
  • Dr. Theresia Krieger
Operative Projektdurchführung
  • Natalia Cecon
  • Sandra Salm
Federführende Institution
  • Prof. Dr. Michael Hallek, Klinik I für Innere Medizin, Uniklinik Köln
Konsortialführung
  • PD Dr. Michael Kusch, Klinik I für Innere Medizin & LebensWert e.V., Uniklinik Köln
Konsortialpartner
  • Prof. Dr. Alexander Gerlach, Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Universität zu Köln
  • Prof. Dr. Ullrich Graeven, Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V.
  • Prof. Dr. Stephanie Stock, Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie, Uniklinik Köln
  • Prof. Dr. Martin Hellmich, Institut für Medizinstatistik und Bioinformatik, Uniklinik Köln
  • Prof. Dr. Peter Haas, Medizinische Informatik, Fachhochschule Dortmund
  • Prof. Dr. Jürgen Wolf, Centrum für Integrierte Onkologie Köln Bonn
  • Uwe Schwarzkamp, LebensWert e.V.
  • PD Dr. Marcel Reiser, Praxisgemeinschaft Internistischer Onkologie und Hämatologie, Köln
  • Dr. Christina Hecker, Qualitätszirkel Dermato-Onkologie Köln
  • Ralf Rambach, Haus der Krebs-Selbsthilfe – Bundesverband e.V.
  • AOK Rheinland/Hamburg
  • BARMER
  • Techniker Krankenkasse, Landesvertretung NRW
Projektlaufzeit
  • 10/2017 – 04/2022
Projektförderung
  • Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)
Projektbeschreibung

Jährlich erkranken über 420.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs. Davon leiden etwa 20% bis 30% an komorbiden psychischen Störungen und ca. 50% unter Ängsten und Depressionen zum Diagnosezeitpunkt und im Therapieverlauf.

Obwohl eine in die medizinische Versorgung integrierte und sektorenübergreifende psychoonkologische Versorgung national wie international als Standard gilt, ist diese in Deutschland nicht realisiert. Lediglich 9% von 6.000 befragten Krebspatient*innen geben an, im Krankenhaus psychoonkologisch betreut worden zu sein und nur 3%, eine Krebsberatungsstelle aufgesucht zu haben.

Das Projekt isPO zielt darauf ab, ein psychoonkologisches Versorgungsprogramm zu entwickeln, umzusetzen und zu evaluieren. Dazu werden die Strukturen, Prozesse und Ergebnisse der Versorgung beschrieben, die Leistungserbringung transparent und nachprüfbar dokumentiert sowie Maßnahmen der Qualitätssicherung durchgeführt.

Konkretes patientenbezogenes Versorgungsziel ist, wiederholt auftretende akute psychische Beanspruchungsreaktionen wie Ängste und Depressionen von Krebspatient*innen innerhalb des ersten Jahres nach Erstdiagnose zu reduzieren. Die Versorgung eines Patienten oder einer Patientin beginnt somit zum Zeitpunkt der Krebsdiagnose und wird über einen Zeitraum von 12 Monaten sektorenübergreifend erbracht. Dies soll mittels koordinierter, individualisierter psychoonkologischer Unterstützung und Patient*inneninformationen im Ballungsraum Köln und drei ländlichen Regionen in NRW geschehen. Über ärztlich geleitete Versorgungsnetzwerke wird realisiert, dass ein(e) Krebspatient*in – je nach persönlichem Bedarf – psychosozial und/oder psychotherapeutisch begleitet wird.

Das IMVR übernimmt als isPO-Kooperationspartner die unabhängige Evaluation zur Überprüfung der Wirksamkeit und Qualität des Versorgungsprogramms. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt als prospektive, formative und summative Evaluation. Hierbei werden Dokumentenanalysen, qualitative und quantitative Befragungen mit Patient*innenn, Leistungserbringern und sonstigen potentiellen Nutzern des isPO-Programms sowie Analysen von GKV-Routinedaten durchgeführt.

UPIM-Check
Publikationen
  • Jenniches, I., Lemmen, C., Cwik, J.C. et al. (2020). Evaluation of a complex integrated, cross-sectoral psycho-oncological care program (isPO): a mixed methods study protocol. BMJ Open 10:e034141. doi: 10.1136/bmjopen-2019-034141
Wissenschaftliche und operative Projektleitung
Projektlaufzeit
  • seit 04/2020
Projektförderung
  • Selbstfinanziert
Projektbeschreibung

Das Thema COVID-19/SARS-CoV-2 ist derzeit in aller Munde. Angesichts der dynamischen Entwicklungen und Folgen für die Versorgung der Risikogruppe pflegebedürftiger Menschen geraten Pflegeeinrichtungen zunehmend in das Blickfeld der Medien. Infektions- und Sterberaten sowie die Einhaltung von strengen Regelungen zu Besuchszeiten oder mangelnder Infektionsschutz stehen dabei oft im Fokus. Doch wie sind die Sichtweisen der Leitungskräfte von Pflegeeinrichtungen auf die Herausforderungen? Inwiefern belasten diese Herausforderungen die Pflegeeinrichtungen? Und wie geht es Leitungskräften? Handelt es sich bei der Corona-Situation nur um die Fortsetzung des „normalen Wahnsinns“, der bereits vor der Corona-Zeit gegeben war oder steuert das System einem Kollaps entgegen?

Hierzu führt das IMVR eine Onlinebefragung von Leitungskräften in deutschen Pflegeeinrichtungen durch.

Mit unserer Studie möchten wir die speziellen Herausforderungen und Belastungen für Pflegeeinrichtungen und Pflegekräfte in Zeiten der COVID-19/SARS-CoV-2-Pandemie aufgreifen. Im Zuge der Feststellung, dass sich das pflegerische Versorgungssystem in Deutschland bereits vor der Ausbreitung des Virus an der Belastungsgrenze zur Leistungs- und Arbeitsfähigkeit befand, werden zudem generelle Herausforderungen und Belastungen sowie ein Anstieg dieser in Folge der Pandemie betrachtet.

Die der Untersuchung zugrunde liegenden Fragestellungen fokussieren auf

  • die Herausforderungen und Belastungen in Pflegeeinrichtungen generell und in Krisenzeiten wie der COVID-19/SARS-CoV-2-Pandemie
  • die Qualität einer patientenorientierten Versorgung pflegebedürftiger Menschen generell und im Zuge der Pandemie
  • Maßnahmen und Ressourcen zur Sicherstellung einer patientenorientierten Versorgung generell und im Zuge der Pandemie.

Befragt werden Leitungskräfte aus ambulanten Pflege- und Hospizdiensten sowie stationären Pflegeinrichtungen und Hospizen. Nach wissenschaftlicher Auswertung der Ergebnisse sollen diese in zusammengefasster Form den teilnehmenden Einrichtungen zurückgemeldet werden. Zudem werden Fachbeiträge für Praxis (z. B. Verbände, Ministerien, Presse) und Wissenschaft (z. B. Fachzeitschriften) erstellt.

Literatur
Ergebnisberichte

Pflegerische Versorgung in Zeiten von Corona – Drohender Systemkollaps oder normaler Wahnsinn?  2. wissenschaftliche Studie zu Herausforderungen und Belastungen aus der Sichtweise von Leitungskräften

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Wissenschaftliche Leitung des Teilprojekts
Projektdurchführung (Projektteil IMVR)
  • Sophie Peter
Konsortialführung
  • Martin Dichter, Ph.D (IfP)
  • Prof. Dr. Sascha Köpke (IfP)
Konsortialpartner*innen
  • Prof. Dr. Stephanie Stock (IGKE)
  • Prof. Dr. Martin Hellmich (IMSB)
Kooperationspartner*innen
  • Uniklinik Köln
  • Universität Lübeck
Projektlaufzeit
  • 03/2021 – 02/2024
Projektförderung
  • Bundesministerium für Bildung und Forschung
Projektbeschreibung

Jede/r zweite Krankenhauspatient*in ist älter als 60 Jahre. Dadurch bedingt nimmt die Anzahl an kognitiv beeinträchtigten Patient*innen im Krankenhaussetting zu. Der Krankenhausaufenthalt und damit verbundene Behandlungen werden von Personen mit kognitiven Beeinträchtigungen oft als negativer Stress empfunden. Pflegefachpersonen können die Versorgung von Personen mit kognitiven Beeinträchtigungen als körperlich und geistig anstrengend und belastend empfinden. Zudem kommt es zu einer unzureichenden Versorgung, z.B. durch nicht erkannte Schmerzen. Mögliche Folgen sind, neben Komplikationen (bspw. Stürze, herausforderndes Verhalten und Delir), die zu verlängerten Krankenhausaufenthalten führen können. Eine person-zentrierte Versorgung ist ein vielversprechendes Versorgungsmodell, um den Bedürfnissen von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen in der Krankenhausversorgung gerecht zu werden. Change Agents in der direkten Versorgungspraxis können helfen, person-zentrierte Versorgungsansätze erfolgreich im Setting Krankenhaus zu etablieren.

Darauf aufbauend verfolgt das Projekt „Expanded nursing roles for person-centered care for people with cognitive impairment in acute care” (ENROLE-Acute) folgende Ziele: Zunächst erfolgt die Entwicklung einer person-zentrierten Versorgungintervention basierend auf erweiterten pflegerischen Rollen in der Krankenhaus-Akutversorgung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigung. Diese person-zentrierte Versorgung wird darauffolgend im Rahmen einer cluster randomisierten kontrollierten Studie umgesetzt und evaluiert.

Das IMVR übernimmt die Prozessevaluation der Person-zentrierten Versorgung Hier sind beispielsweise Befragungen der interdisziplinären Teams und Patient*innen mit kognitiven Beeinträchtigungen der teilnehmenden Stationen geplant. Außerdem werden die Patient*innen ebenfalls mit einer Basiserhebung, mehreren Follow-up-Fragebögen und Einzelinterviews befragt.

Ziel des Projektes ist es, längere Krankenhausaufenthalte, herausforderndes Verhalten, Delirium und Schmerzen seitens der Patient*innen mit kognitiven Beeinträchtigungen sowie Belastungen des Pflegepersonals zu verringern bzw. zu vermeiden.

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Wissenschaftliche und operative Projektleitung
Projektlaufzeit
  • seit 04/2020
Projektförderung
  • Eigenmittel
Projektbeschreibung

Hintergrund: Obwohl die Voraussetzungen für digitales Arbeiten immer besser werden, sind Homeoffice und mobiles Arbeiten in vielen Unternehmen und Organisationen noch nicht die Regel. Mit der plötzlichen Verbreitung des Coronavirus stehen Organisationen nun jedoch vor der Herausforderung, Abstand von der in Deutschland noch immer weit verbreiteten Präsenzkultur zu nehmen und sich mit möglichen Lösungen für das Arbeiten im Homeoffice zu befassen. Es stellt sich die Frage, ob Zeiten wie diese den benötigten Anstoß zum Umdenken geben und einen Anreiz bieten, sich dem laufenden digitalen Wandel der Arbeitswelt zu stellen.

Ziel: Zielsetzung des Forschungsvorhabens ist eine Längsschnittstudie zum Thema Homeoffice und Präsenzkultur in Zeiten von COVID-19, in welcher die Zusammenhänge von Homeoffice, Präsenzkultur und Burn-out untersucht werden. Im zeitlichen Verlauf soll zudem überprüft werden, ob sich langfristig durch die Homeoffice-Lösungen ein Wandel der Präsenzkultur in deutschen Organisationen ergibt.

Methode: Die Datenerhebung erfolgt über eine Online-Umfrage in den sozialen Netzwerken LinkedIn, Facebook und Instagram. Bei dem Forschungsvorhaben sollen gezielt Beschäftigte angesprochen werden, die während der COVID-19-Pandemie im Homeoffice arbeiten. Teilnehmer*innen, die ihr Einverständnis gegeben haben, werden zu einem zweiten Zeitpunkt erneut kontaktiert.

Zusätzlich wird bei der Zielgruppe aus dem öffentlichen Dienst eine qualitative Interviewstudie durchgeführt, die Aufschluss über das Erleben im Homeoffice während der Covid-19-Pandemie geben soll. Im Fokus stehen dabei die Themen Ressourcen, Herausforderungen und Gesundheit der Beschäftigten im Homeoffice.

Ergebnisberichte

Ergebnisbericht der ersten Befragung mit der Zielgruppe öffentlicher Dienst

Ergebnisbericht der zweiten Befragung mit der Zielgruppe öffentlicher Dienst

Ergebnisbericht der ersten Befragung mit der Zielgruppe IT und technische Dienstleistungen

Ergebnisbericht der zweiten Befragung mit der Zielgruppe IT und technische Dienstleistungen

Factsheets

Homeoffice- undPräsenzkultur im öffentlichen Dienst in Zeiten der COVID-19-Pandemie
Qualitative Studienergebnisse

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Wissenschaftliche Leitung des Teilprojekts
Projektdurchführung (Projektteil IMVR)
Konsortialführung
  • PD Dr. Clara Lehmann, Prof. Dr. Fätkenheuer, Klinische Infektiologie, Klinik I für Innere Medizin, Uniklinik Köln
Konsortialpartner
  • Prof. Dr. Martin Hellmich, Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Epidemiologie, Universität zu Köln
  • Peter Ihle, PMV Forschungsgruppe, Universität zu Köln
Kooperationspartner
  • AOK Rheinland/Hamburg
  • BARMER
  • pronova BKK
  • DAK-Gesundheit
  • Dr. Gillor, MVZ Innere Medizin
  • Drs. Stechel und Juretzko
  • Dr. Scholten, Praxis Hohenstaufenring
  • Drs. Isernhagen, Qurishi und Römer, Gemeinschaftspraxis Gotenring
  • Prof. Dr. Holtmeier, Krankenhaus Porz am Rhein gGmbH
  • Prof. Dr. Reuter, Klinikum Leverkusen gGmbH
  • Prof. Dr. Oette, Krankenhaus der Augustinerinnen gGmbH
  • Prof. Dr. Seifert, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene, Uniklinik Köln
Projektlaufzeit
  • 04/2019 – 03/2022
Projektförderung
  • Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)
Projektbeschreibung

Bei zahlreichen Infektionen werden Antibiotika als Infusion direkt in den Blutkreislauf gespritzt. Das geschieht in Deutschland klassischerweise im Krankenhaus. Bei der sogenannten APAT hingegen werden Antibiotika zu Hause durch die Patient*innen selbst oder eine Betreuungsperson verabreicht. So können die Patient*innen in der vertrauten Umgebung bleiben und ihren Alltag wie gewohnt leben. Trotz dieser und weiterer Vorteile wird die APAT in Deutschland bisher nur selten durchgeführt.

In diesem Projekt sollen die Durchführung und Praktikabilität einer APAT systematisch überprüft werden – und zwar modellhaft am Beispiel der Kölner Metropolregion. Im ersten Teil der Studie sollen Patient*innen mit einer Infektion durch eine APAT versorgt und beobachtet werden. Die dabei erfassten Daten sollen Aufschluss insbesondere über den Behandlungserfolg sowie die Zufriedenheit von Patient*innen und behandelnden Ärzt*innen geben. Den niedergelassenen Ärzt*innen kommt bei der APAT eine Schlüsselrolle zu. Ihre gegenwärtige Einstellung zu dieser Therapieform soll daher im zweiten Teil der Studie durch eine umfängliche Befragung erfasst werden. In einem weiteren Arbeitspaket soll schließlich die aktuelle Versorgungssituation und somit die Relevanz der APAT untersucht werden. Daten von Versicherten aus der Kölner Metropolregion werden über die CoRe-Net Datenbank unter medizinischen, epidemiologischen und ökonomischen Gesichtspunkten ausgewertet und analysiert.

Das IMVR übernimmt die Evaluation der APAT sowie die Befragung der niedergelassenen Hausärzt*innen in Köln. Die Patientenzufriedenheit wird zunächst mithilfe einer quantitativen Befragung erhoben, an die sich im Nachgang eine qualitative Ergründung von Aussagen anschließt. Die Zufriedenheit der Versorger*innen wird mithilfe von Fokusgruppen erfasst. Auf Basis der Ergebnisse wird ein Fragebogen entwickelt, mit dem niedergelassene Hausärzt*innen hinsichtlich ihrer Bereitschaft an der Teilnahme von APAT und der Implementierungshürden befragt werden.

Im Erfolgsfall soll das Projekt helfen, das Potential der APAT für Deutschland zu identifizieren. Lassen sich in der Kölner Metropolregion positive Effekte wie auch die Machbarkeit zeigen, könnte die APAT für bestimmte Patienten eine wichtige Therapieoption mit vielen Vorteilen werden. Die Erkenntnisse aus dieser Studie sowie entwickelte Konzepte und Strukturen können später bundesweit übertragen werden.

Logo Covid-Gams
Projektleitung
Projektmitarbeiter
Projektlaufzeit
  • 06/2020 – 11/2021
Projektförderung
  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektbeschreibung

In Bezug auf die Corona-Pandemie steht vor allem das Krankenhaus im Zentrum der Aufmerksamkeit. Etwa 5-15 Prozent der positiv auf SARS-CoV-2 getesteten Personen weisen einen Krankheitsverlauf auf, der eine Konsultation im Krankenhaus oder die stationäre Aufnahme notwendig macht. Leichte COVID-19-Infektionsfälle sollen wenn möglich ausschließlich ambulant versorgt werden. Der ambulante Sektor übernimmt somit zum einen die quantitative Hauptlast der Versorgung von COVID-19-Patientinnen und -Patienten und dient zum anderen – v.a. im hausärztlichen Bereich – als erste Anlaufstelle der Betroffenen. Zudem führt die Absage elektiver Eingriffe in Krankenhäusern zu einer Verlagerung stationärer Fälle in die ambulante Versorgung, wo sie im Sinne einer konservativen Therapie (weiter)behandelt werden. Dies kann unter Umständen eine Verschlechterung des Gesundheitszustands der Patientinnen und Patienten nach sich ziehen, ebenso wie eine veränderte Inanspruchnahme von Praxisbesuchen in Folge der öffentlichen Risikokommunikation.

COVID-GAMS ist eine Versorgungsforschungsstudie, die den Einfluss der COVID-19-Pandemie auf den ambulanten Sektor untersucht. Hierbei werden sowohl organisationale, ökonomische und interpersonelle Herausforderungen sowie die direkten Auswirkungen auf die Patientenversorgung aus Sicht niedergelassener Ärztinnen und Ärzte erforscht.

Folgende Fragen sollen im Rahmen einer Online-Befragung beantwortet werden:

1. Welche organisationalen Herausforderungen in der Anpassung an die Krisensituation werden erlebt?

2. Welche wirtschaftlichen Herausforderungen für die Praxis zeigen sich konkret?

3. Welche Auswirkungen auf die Patientenversorgung hat die Krise?

4. Welche interpersonellen Herausforderungen bringt die Krise mit sich?

Da sich die Herausforderungen der COVID-19-Pandemie im Detail zwischen den einzelnen Fachdisziplinen innerhalb des ambulanten Sektors unterscheiden können, werden niedergelassene Ärztinnen und Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen befragt. Es wird drei Erhebungswellen geben, in denen jeweils 18.000 Fachärztinnen und -ärzte angeschrieben werden:

 Hausärztinnen und -ärzte
 (Fachärztinnen und -ärzte für Allgemeinmedizin und internistische Hausärztinnen  und -ärzte)

6.500 

 Fachärztinnen und -ärzte für Innere Medizin:

 

 Kardiologie

1.000 

 Gastroenterologie

500 

 Fachärztinnen und -ärzte Pädiatrie

2.000 

 Fachärztinnen und -ärzte Gynäkologie

2.000 

 Fachärztinnen und -ärzte HNO

2.000 

 Zahnärztinnen und -ärzte

4.000 

Die Erhebungswellen werden im Sinne einer Trendanalyse zu drei Erhebungszeitpunkten (2 Monate, 5 Monate und 13 Monate nach Studienbeginn) durchgeführt. 

Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, zukünftig auch den ambulanten Sektor besser auf Epidemien und Pandemien vorbereiten zu können. Gleichzeitig können sie darin unterstützen, frühzeitig auf mögliche Probleme reagieren zu können, die sich jetzt bereits im ambulanten Sektor zeigen. Hier sind vor allem mögliche Verschlechterungen der gesundheitlichen Situation der Patientinnen und Patienten aufgrund einer aktuell suboptimalen Versorgungsituation aufgrund der COVID-19-Pandemie zu nennen. Gleichzeitig werden Chancen für eine langfristige Verbesserung der Versorgung identifiziert, wie z.B. infolge der Digitalisierung und der Zunahme von telemedizinischen Behandlungsformen.

Kontakt und weitere Informationen
Logo BGM-Innovativ
Wissenschaftliche Projektleitung am IMVR
Operative Projektleitung
  • Anna Choi
Projektmitarbeiter
Kooperationspartner
  • BKK Dachverband e.V.
  • 15 Betriebskrankenkassen und 22 Betriebe
  • Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Epidemiologie der Universität zu Köln
  • Träger der Deutschen Rentenversicherung
  • Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation e.V.
Projektlaufzeit
  • 04/2017 – 03/2021
Projektförderung
  • Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)
Projektbeschreibung

BGM-innovativ für Beschäftigte mit Muskel-Skelett-Erkrankungen ist eine Antwort auf den spezifischen Bedarf an gesundheitlicher Versorgung in Betrieben. Ziel des Programmes ist es, erkrankten oder gefährdeten Beschäftigten eine gezielte und auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtete Unterstützung im Genesungs- und Versorgungsprozess anzubieten. Dies geschieht durch eine träger- und sektorenübergreifend koordinierte Versorgung.

Bei präventiven, kurativen und rehabilitativen Behandlungs-, Versorgungs- und Unterstützungsleistungen stehen die verschiedenen Sozialversicherungsträger vor einem ähnlichen Handlungsbedarf, deren Maßnahmen finden bisher jedoch eher unverbunden und unkoordiniert nebeneinander statt. Aus diesem Grund sieht BGM-innovativ eine enge Kooperation und Abstimmung der zuständigen Krankenkassen, Rentenversicherungen und Betriebe vor. Dadurch ist BGM-innovativ ein Ansatz zur Überwindung der mangelnden sektorenübergreifenden Zusammenarbeit bei der Versorgung von Beschäftigten mit Einschränkungen im Bewegungsapparat.

Durch das Programm sollen Krankheit bzw. Chronifizierung vermieden, Krankheitsdauer und Fehlzeiten verkürzt und die Beschäftigungsfähigkeit dauerhaft erhalten werden. Betriebe und Beschäftigte werden im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) durch ein auf die individuelle Arbeitsplatzsituation ausgerichtetes Versorgungsmanagement unterstützt. Zentrale Innovation ist ein(e) Fallmanager*in der Betriebskrankenkassen, der persönlicher Ansprechpartner für die Versicherten ist und die spezifische, bedarfsgerechte Versorgung organisiert sowie Schnittstellen der verschiedenen Akteure koordiniert. Die Beschäftigten werden von dem/der Fallmanager*in durch den Versorgungsprozess geleitet und an allen Planungs- und Entscheidungsprozessen beteiligt. BGM-innovativ ist multimodal aufgebaut und sieht arbeitsplatzbezogene, individualisierte und sektorenübergreifende Versorgungsmaßnahmen vor. Je nach Krankheitsstadium und Schweregrad der Beschäftigten sind dies Maßnahmen der Frühintervention, der Rehabilitation oder Eingliederung.

BGM-innovativ ist ein sogenanntes Meta-Konzept. Statt der Schaffung zusätzlicher Strukturen und Angebote soll das systemübergreifende Denken und Bewusstsein der verschiedenen Akteure gestärkt werden. Maßgebliche Faktoren wie der Fallmanager oder die Fallmanagerin, der für den Versicherten eine Lotsenfunktion im Versorgungsprozess übernimmt, werden einmalig implementiert und können anschließend auf andere Kontexte, Indikationen, Branchen, Regionen und Kassen übertragen werden. Während in dem geförderten Projekt Muskel-Skelett-Erkrankungen fokussiert werden, kann das Konzept bei erfolgreichem Projektverlauf auf andere Krankheiten mit hoher Prävalenz übertragen werden.

Die Evaluation des BGM-innovativ-Programms wird vom IMVR koordiniert. Das Studiendesign bedient sich eines Mixed-Methods-Ansatzes und beinhaltet sowohl eine begleitende, prozessorientierte (formative) als auch eine ergebnisorientierte (summative) Evaluation.

Summative Evaluation durch randomisiert-kontrollierte Studie

Die summative Evaluation zielt auf die Überprüfung der Wirksamkeit des Programms ab. Dies geschieht durch eine randomisiert-kontrollierte Studie (RCT). Dazu werden die Teilnehmer*innen vor Beginn des Programms zufällig in zwei Behandlungsgruppen eingeordnet. Alle Teilnehmer erhalten zu Beginn und zu Ende der Programmteilnahme einen standardisierten Fragebogen. Darüber hinaus werden weitere Kennzahlen der Teilnehmer*innen wie die AU-Daten ausgewertet. Durch den prä-post-Vergleich sowie den Vergleich beider Gruppen in jedem Modul können belastbare Aussagen über die Wirksamkeit des Programmes getroffen werden. Zusätzliche qualitative Interviews mit einigen Teilnehmer*innen ergänzen die summative Evaluation.

Formative Evaluation mittels qualitativer Methoden

Begleitend zum Programm wird eine formative Evaluation mit qualitativer Implementationsforschung stattfinden, die hemmende und fördernde Faktoren der Programm-Implementierung identifizieren soll. In Fokusgruppen und Experteninterviews werden relevante Akteure (z.B. Fallmanager*in, Betriebsärzte) nach ihren subjektiven Erfahrungen bei der Programmumsetzung befragt. Die Erhebungen werden zu mehreren Zeitpunkten während der Projektlaufzeit stattfinden, um ein möglichst umfangreiches Bild zu erhalten.

Die Ergebnisse der Evaluation liefern einen Beitrag zum evidenzbasierten betrieblichen Gesundheits- und Versorgungsmanagement. Sie sollen helfen, eine träger- und sektorenübergreifende Zusammenarbeit von Akteuren der Versorgung und dadurch eine gezielte und individuelle Unterstützung erkrankter Arbeitnehmer im Genesungs- und Versorgungsprozess zu fördern.

Wissenschaftliche Projektleitung
Operative Projektleitung
Projektlaufzeit
  • 06/2018 – 04/2021
Projektförderung
  • Die Studie wird aus Eigenmitteln des IMVR finanziert.
Projektbeschreibung

Hintergrund: Der Einfluss sozialer Faktoren, wie z.B. subjektiv wahrgenommene Partizipation, Einsamkeit und soziale Unterstützung auf die Morbidität ist bislang wenig untersucht. Es erscheint besonders frappierend, dass in zunehmendem Maße diese Faktoren als Kontributoren für Morbidität und Mortalität identifiziert werden und daher zu einem Problem epidemiologischen Ausmaßes heranwachsen. In einer auf 70 internationalen quantitativen Studien basierenden Meta-Analyse haben Holt-Lundstad et al. (2015), abhängig von den sozialen Faktoren subjektiver Einsamkeit und objektive Isolation, ein durchschnittlich 28% bis 32% höheres Mortalitätsrisiko identifizieren können. Eine solche Analyse mit explizitem Bezug auf (Multi-)Morbidität bleibt bisher aus.

Ziel: Ein Ziel des Vorhabens ist es, theoriebasierte Wirkmodelle von sozialen Faktoren wie subjektiver Einsamkeit und sozialer Unterstützung auf Morbidität zu entwickeln und empirisch zu überprüfen. Als Basis der Wirkmodelle gelten die von Berkman (2000) postulierten psychosoziale Mechanismen, sowie das von Holt-Lunstad (2018) sozio-ökologische Modell. Erweiterung erfahren die Wirkmodelle durch den besonderen Fokus auf Multimorbidität und Altern. Für die empirische Überprüfung werden zwei unterschiedliche Datenquellen verwendet. Die Unterscheidung und Wahl der Sekundärdaten basiert dabei auf den verschiedenen Lebenslagen, die es in Bezug auf Multimorbidität zu berücksichtigen gilt.

  • Für die Prüfung der Wirkmodelle im Kontext von Personen, die sich im letzten Drittel der Erwerbsfähigkeit befinden, wird der GSPE-III verwendet. Hierfür erfolgt eine Kooperation mit Herrn Prof. Dr. Matthias Bethge.
  • Für die Untersuchungen basierend auf ältere Personen (Alter ca. > 65 Jahren) werden die Datenquellen des Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA) verwendet.

Beide Datensätze erlauben eine längsschnittliche Betrachtung von mindestens drei Erhebungswellen, sodass die Beantwortung kausaler Fragestellungen versucht wird.

  • Kann soziale Unterstützung den Zusammenhang zwischen Multimorbidität und mentalem Wohlbefinden positiv beeinflussen?
  • Begünstigen lang anhaltende Episoden von Einsamkeit die Entwicklung von Multimorbidität?

Ferner soll, angeleitet durch das theoretische Modell, Berücksichtigung von weiteren relevanten (konfundierenden) Merkmalen erfolgen. Dabei werden methodologische Fragestellungen der empirischen Überprüfung in den Vordergrund gestellt.

Ausblick: Neben der Beantwortung der Analysefragen, sollen die Ergebnisse dazu dienen zukünftige Projekte im Kontext von Morbidität und sozialen Faktoren in ihrem Evaluationsdesign anzuleiten. Hierzu erfolgt ein Abgleich der Ergebnisse mit dem Innovationsfond Projekt MamBo.

Wissenschaftliche Projektleitung
Operative Projektleitung
Projektmitarbeiterin
  • Simone Richter
Kooperationspartner
  • Pronova BKK
  • Regionales Gesundheitsnetz Leverkusen (RGL)
  • Organisationsberatung (N.N.)
  • Institut für angewandte Gesundheitsforschung Berlin GmbH (InGef)
Projektlaufzeit
  • 07/2017 – 04/2021
Projektförderung
  • Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)
Projektbeschreibung

Eine adäquate und effiziente Behandlung von PatientInnen, die sich in einer komplexen – multimorbiden – Krankheitssituation befinden, verlangt nach einer gut strukturierten, informierten und indikationsübergreifenden Behandlung. Krankheitsspezifische Versorgungsstrukturen können nicht für jede Krankheit vorgehalten werden. Im MamBo-Projekt wird daher eine krankheitsübergreifende Metastrategie verfolgt und die dafür notwendigen Strukturen werden etabliert.

Für die indikationsübergreifende Kollektivversorgung sollen Public-Health- und Individualziele gleichermaßen fokussiert werden. Es werden Rahmenbedingungen geschaffen, die es ermöglichen, dass patientenrelevante und sektorenumfassende Informationen den Behandelnden Mediziner erreichen. Dieser wird dadurch entlastet, dass patientennahe sowie koordinative Aufgaben praxisübergreifend delegiert werden.

Die für diese Versorgungsinnovation notwendige Struktur besteht aus einem Bedarfsmanagement auf Seiten des Kostenträgers, einem Versorgungsmanagement seitens des beteiligten Arztnetzes und aus kontinuierlichen Verbesserungsprozessen, die im Rahmen regelmäßiger Sitzungen von Prozessbeteiligten thematisiert werden.

Ziel des Projektes ist zum einen, in einer begleitenden formativen Evaluation förderliche und hemmende Faktoren in der Implementierung dieser Versorgungsinnovation zu identifizieren. Zum anderen werden im Rahmen einer summativen Evaluation Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität multiperspektivisch untersucht. So wird geprüft, ob die Versorgungsqualität und Versorgungseffizienz in der Region Leverkusen durch die MamBo-Struktur verändert, und wie sich die Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen entwickelt.

Im Rahmen der formativen Evaluation werden jährlich stattfindende Fokusgruppen und Einzelinterviews mit Prozessbeteiligten geführt, aufgezeichnet, transkribiert, inhaltsanalytisch ausgewertet und im Rahmen von Ergebnisworkshops zurückgespiegelt.

In der summativen Evaluation werden verschiedene primäre und sekundäre Datenquellen verwendet. Postalische Befragungen von PatientInnen, ÄrztInnen und Praxismitarbeitenden zu zwei Zeitpunkten ermöglicht einen Prä-Post-Vergleich. Die BKK-Sekundärdaten (Routinedaten) der MamBo-Population werden zu verschiedenen Leistungsbereichen in einem quasiexperimentellen Design denen einer Vergleichspopulation gegenübergestellt. Die Vergleichspopulation wird nach der Methode Propensity Score Matching gebildet. Zudem werden Sekundärdaten aus der Dokumentation des Arztnetzes im Rahmen der summativen Evaluation analysiert.

Projektleitung
Projektdurchführung
Kooperationspartner
  • Prof. Dr. Hans-Jürgen Andreß (Institut für Soziologie und Sozialpsychologie, Universität zu Köln)
  • Dr. Bart De Clercq (Department of Public Health, Ghent University)
  • Prof. Dr. Matthias Richter (Institut für Medizinische Soziologie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
  • Prof. Dr. Alexander Schmidt-Catran (Institut für Soziologie, Goethe-Universität Frankfurt am Main)
Projektlaufzeit
  • 01/2018- 12/2020
Projektförderung
  • Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG); Projektnummer: 388147695
Projektbeschreibung

Der Arbeitsmarkt in Deutschland zeigt mit zunehmender Erwerbs- und sinkender Arbeitslosenquote eine anhaltend positive Entwicklung. Dennoch verweisen Wissenschaft und Sozialverbände alarmierend auf wachsende Raten prekärer Beschäftigung seit den 1980er Jahren. Als prekär werden solche Beschäftigungsverhältnisse verstanden, die mit Unsicherheiten und Risiken verbunden sind. Hierzu zählen atypische Beschäftigungen (z.B. geringfügige Beschäftigung oder Zeitarbeitsverhältnisse) ebenso wie solche Erwerbstätigkeiten, die auf einem unzureichenden Erwerbseinkommen auf Haushalts- und Individualebene beruhen. Nationale und internationale Studien weisen darauf hin, dass prekäre Beschäftigungsformen ein höheres Gesundheitsrisiko besitzen. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Flexibilisierung am Arbeitsmarkt und einer Verstetigung prekärer Beschäftigungsverhältnisse ist eine vertiefte Diskussion und Analyse der gesundheitlichen Lage prekär Beschäftigter unabdingbar.

  • Wie stellt sich die Beziehung zwischen subjektiver Gesundheit und verschiedenen Formen prekärer Beschäftigung für Deutschland aktuell dar und wie hat sich diese zeitlich entwickelt?
  • Wie stellt sich die kausale Wechselwirkung zwischen subjektiver Gesundheit und verschiedenen Formen prekärer Beschäftigung im Längsschnitt dar?
  • Welche Relevanz besitzen berufsbezogene und außerberufliche Faktoren für die Erklärung der Beziehung zwischen subjektiver Gesundheit und verschiedenen Formen prekärer Beschäftigung?
  • Wie stellt sich die Beziehung zwischen Präsentismus und verschiedenen Formen prekärer Beschäftigung dar?
  • Wie hängen unterschiedliche Verläufe prekärer Beschäftigung in der Erwerbsbiographie mit der subjektiven Gesundheit zusammen?

Ausgangspunkt für die Untersuchung der Fragestellungen sind Daten des Sozioökonomischen Panel Deutschlands (SOEP) der Jahre 1984 bis 2014 sowie Daten der BIBB/BAuA Erwerbstätigenbefragung (2011/12). Basierend auf einem theoretischen Erklärungsmodell wird eine aktuelle Bestandsaufnahme sowie eine zeitliche Trendanalyse mittels deskriptiver und multivariater Sekundärdatenanalysen durchgeführt. Kausale Wechselwirkungen zwischen prekären Beschäftigungen und subjektiver Gesundheit werden auf Basis von mehrebenenanalytischen Strukturgleichungsmodellen im Cross-Lagged-Panel-Design untersucht. Die Erklärungsanteile berufsbezogener und außerberuflicher Faktoren zur Beziehung zwischen prekären Beschäftigungen und Gesundheit werden anhand einer Mediatoranalyse im Rahmen logistischer Regressionsmodelle ermittelt. Zudem wird der Zusammenhang zwischen prekären Beschäftigungen und Präsentismus theoretisch ausgearbeitet und empirisch untersucht. Auch werden erstmals Verläufe prekärer Beschäftigungen in der Erwerbsbiografie mittels einer Sequenzdatenanalyse identifiziert und auf gesundheitliche Ungleichheiten hin überprüft.

Prekäre Beschäftigung wird auf internationaler Ebene zunehmend als neue soziale Determinante von Gesundheit diskutiert. Vor diesem Hintergrund ist die Studienlage in Deutschland derzeit noch defizitär. Mit der Ausarbeitung eines umfassenden Modells und der Identifikation von Pfaden und Mechanismen zur Erklärung der Beziehung zwischen Gesundheit und prekärer Beschäftigung trägt das Projekt zu einer Erweiterung des Wissenstands bei. Die Klärung des kausalen Zusammenhangs ist insbesondere für mögliche Interventionen von Relevanz.

Literatur
  • Pförtner T-K, Schmidt-Catran A (2017) In-work poverty and self-rated health in a cohort of working Germans: A hybrid approach for decomposing within-person and between-person estimates of in-work poverty status. Am J Epidemiol. doi: 10.1093/aje/kww218)
Wissenschaftliche Projektleitung
Operative Projektleitung
Projektmitarbeiterin
  • Isabell Schellartz
Kooperationspartner
  • Dr. Gero von Gersdorff, Dr. Katherine Rascher (Klinik II für Innere Medizin, Uniklinik Köln – Gruppe „Qualität in der Nephrologie“ (QiN), KfH-Qualitätsprogramm)
  • Prof. Dr. Martin Hellmich, Christina Samel (Institut für Med. Statistik, Informatik und Epidemiologie (IMSIE), Universität zu Köln)
  • Prof. Dr. Thomas Mettang (Nierenzentrum Wiesbaden)
  • Prof. Dr. Stephanie Stock, Dusan Simic, Kristina Lorrek (Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie (IGKE), UzK)
  • Krankenkasse DAK Gesundheit
  • Siemens Betriebskrankenkasse (SBK)
Projektlaufzeit
  • 05/2017 – 04/2020
Projektförderung
  • Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)
Projektbeschreibung

Aus medizinischer Sicht werden Peritonealdialyse (PD) und Hämodialyse (HD) als gleichwertige Dialyseverfahren angesehen. Auf nationaler und regionaler Ebene finden sich jedoch weltweit sehr unterschiedliche PD-Raten (z.B. Hong Kong 79,4 %, Schweden 23,8 %, Deutschland 5,4 %, Luxemburg 0,7 %). Ziel dieser im Rahmen des Innovationsfonds geförderten Studie ist es, Faktoren zu identifizieren, die für die in Deutschland im internationalen Vergleich niedrige PD-Rate ursächlich sind. Eruiert werden förderliche und hemmende Faktoren aus Sicht der unterschiedlichen Akteure (Patienten, Ärzte, Pflegepersonal, Kassen etc.). Im Rahmen einer Querschnittsstudie werden die aktuelle Versorgungssituation von Dialysepatienten auf regionaler Ebene, die unterschiedlichen Kosten und Kostenarten (HD vs. PD), sowie die Identifikation und Gewichtung der Einflussfaktoren bei Patienten, Ärzten und Pflegepersonal, die die Entscheidung für bzw. gegen die PD beeinflussen, analysiert.

Hierzu wird zunächst eine Sekundärdaten-basierte Analyse der Versorgungssituation durchgeführt. Datenbasis stellen die vertragsärztlichen Abrechnungsdaten gemäß §295 SGB V (ZI der KBV), die GKV-Daten zweier kooperierender Krankenkassen sowie die Qualitätssicherungsdaten des KfH (QiN) dar. Hinzu kommen im Sinne eines Mixed-Methods-Ansatzes qualitative Einzelinterviews mit Patienten, Fokusgruppen mit Nephrologen und leitenden Pflegekräften sowie standardisierte quantitative Befragungen möglichst aller (postalisch) erreichbaren Akteure. Anhand dieser Daten werden mögliche Einflussfaktoren auf die Erbringung der PD identifiziert und ihre Verbreitung und Relevanz quantitativ analysiert.

Erwartet wird die umfassende und repräsentative Identifikation und quantitative Analyse der Einflussfaktoren für bzw. gegen die Wahl eines der beiden Dialyseverfahren (HD vs. PD). Aus den Ergebnissen wird ein Maßnahmenplan mit praktischen Lösungen erarbeitet. Dabei können sich Lösungsvorschläge ergeben, die auf der organisationalen (interne und/ oder externe Organisationsstrukturen und -prozesse) sowie auf der individuellen Ebene (Arzt oder Patient) ansetzen. Die Bearbeitung der Ergebnisse mit den beteiligten Akteuren wird eine weit gefächerte Diskussion zu diesem Thema ermöglichen und den Boden bereiten für gemeinsame Lösungsmöglichkeiten im Gespräch mit den Dialyseanbietern, den Kostenträgern sowie den weiteren Akteuren der Gesundheitsversorgung.

Ergebnisbericht und Beschluss des Innovationsausschusses

Wissenschaftliche Projektleitung
Operative Projektleitung
  • Dr. Marina Beckmann
Projektmitarbeiter
  • Kerstin Dittmer
  • Dr. Kira Hower
Kooperationspartner
  • Prof. Dr. Martin Hellmich, Christina Samel (Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Epidemiologie der Universität zu Köln)
  • Hilde Schulte (Frauenselbsthilfe nach Krebs Bundesverband e.V.)
  • Prof. Dr. Rita Schmutzler (Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs der Uniklinik Köln)
Projektlaufzeit
  • 05/2017 – 04/2020
Projektförderung
  • Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)
Projektbeschreibung

Die Entlassung von Brustkrebspatientinnen aus den Brustzentren muss für eine nahtlose Behandlungsübernahme durch niedergelassene Ärzte gut vorbereitet sein. Häufig kommt es im Entlassungsprozess jedoch zu unnötigen Wartezeiten in den Brustzentren. Patientinnen bewerteten diesen Prozess eher schlecht. Auch für die beteiligten Mitarbeiter ist dieser Prozess herausfordernd.

Mithilfe des Value Stream Mappings wird der Entlassungsprozess optimiert. Diese Methode stellt komplexe Arbeitsprozesse bildlich dar und soll helfen, die Entlassung effizienter und wertschöpfender zu gestalten. Ein zusätzlicher Wert für die Patientinnen könnte z.B. eine Nachsorgeberatung im Brustzentrum sein.

Forschungsfrage: Das vorliegende Forschungsvorhaben geht der Frage nach, inwieweit mit Hilfe des Value Stream Mappings der Entlassungsprozess in Brustzentren optimiert werden kann. Das Projekt hat das Ziel, die Methode des Value Stream Mappings mit Anwendung auf den Entlassungsprozess in BZ zu evaluieren. Dabei soll der Entlassungsprozess im Alltag optimiert werden.

Vier zertifizierte BZ aus Nordrhein-Westfalen bilden Projektteams. Sie bestehen aus mindestens einem Vertreter aller am Entlassungsprozess beteiligten Gruppen (z.B. Verwaltung, Pflege, Ärzte). Gemeinsam mit einem geschulten Facilitator wird der Entlassungsprozess visualisiert. Das Projektteam analysiert das Diagramm gemeinsam mit einer Patientinnen-Vertretung. Die für die Entlassung benötigte Zeit wird bestimmt, Abläufe werden hinterfragt und Ursachen fehlender Wertschöpfung identifiziert. Im nächsten Schritt optimiert das Team den Entlassungsprozess und stellt ihn erneut durch ein Diagramm dar. Anschließend wird der neue Prozess implementiert.

Es handelt sich um ein Prä-Post-Follow-up-Studiendesign. Vor Anwendung der Intervention, direkt nach der Umsetzung der Optimierungen und sechs Monate später wird der Entlassungsprozess in allen teilnehmenden BZ überprüft. Für die Erfolgskontrolle werden Zeitmessungen und Befragungen von Patientinnen und Mitarbeitern (Fragebogen) der BZ durchgeführt. Zur Auswertung werden deskriptive und inferenzstatistische Methoden wie Prä-Post-Vergleiche und Subgruppenanalysen angewandt.

Projektleitung und Durchführung
Projektlaufzeit
  • 02/2014 – 2020
Projektförderung
  • Die Studie wird aus Eigenmitteln des IMVR finanziert.
Projektbeschreibung

Zum Zeitpunkt der erstmaligen Erkrankung an Brustkrebs ist die Mehrheit der Betroffenen noch im erwerbsfähigen Alter (Median: 60 Jahre). Bei vorheriger Berufstätigkeit ist die Fortführung/Wiederaufnahme der Arbeit nach der Erkrankung ein erklärtes Ziel, da eine berufliche Tätigkeit assoziiert ist mit mehr Lebensqualität, einem gesteigertem Selbstwertgefühl und einem Gefühl von Normalität. Es konnte gezeigt werden, dass besonders onkologische Patienten berufliche Probleme haben. Die Wahrscheinlichkeit, nach der Erkrankung weiter berufstätig zu sein, ist mit zahlreichen Faktoren assoziiert, wie etwa dem Erkrankungsalter, der Erkrankungsschwere und der Art der Behandlung. Wenig ist hingegen bislang darüber bekannt, ob der Anteil der wiedereingegliederten Patientinnen oder der Zeitpunkt der Wiedereingliederung über die behandelnden Krankenhäuser variiert. Ziel des Projekts ist es unter anderem zu untersuchen, ob sich der Anteil der wiedereingegliederten Patientinnen in den behandelnden Krankenhäusern unterscheidet, ob der Zeitpunkt variiert und ob Krankenhausmerkmale identifiziert werden können, die diese Unterschiede (mit-)erklären. Das Projekt findet in Kooperation mit der AOK Rheinland/Hamburg statt.

Das Einverständnis der Patienten zur Verknüpfung und Auswertung der Daten der AOK Rheinland/Hamburg vorausgesetzt, werden diese Daten mit den Daten der Patientinnenbefragung in den NRW-Brustzentren verknüpft und hinsichtlich der beruflichen Rehabilitation der Patienten und Patientinnen nach 2 Jahren und nach insgesamt 5 Jahren ausgewertet.

Wissenschaftliche Projektleitung
  • Dr. Lena Ansmann
Operative Projektleitung
  • Dr. Kira Hower
Kooperationspartner
  • Prof. Dr. Stephanie Stock, Vera Vennedey (Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie)
  • Prof. Dr. Ludwig Kuntz, Hendrik Hillen (Seminar für ABWL und Management im Gesundheitswesen)
Projektlaufzeit
  • 02/2017 – 01/2020
Projektförderung
  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektbeschreibung

Gesundheitssysteme stehen vor der Herausforderung, bei knappen Ressourcen Patientenversorgung so zu erbringen, dass sie sich an den Bedarfen und Präferenzen der Patienten orientiert. Verschiedene Studien zeigen, dass die Gesundheitsversorgung jedoch teilweise vom Angebot gesteuert wird und die Patientenzentrierung teilweise auf der Strecke bleibt.

Aus diesem Grund zielt Value-based Healthcare (wertorientierte Versorgung) auf die Umgestaltung von Versorgungsprozessen und -strukturen hin zu mehr Patientenzentrierung bei gleichzeitigem Ressourcenbewusstsein ab.

Das Forschungsprojekt OrgValue ist eines von drei Teilprojektes des Verbundprojektes Cologne Care Research and Development Network (CoRe-Net).

OrgValue verbindet die beiden weiteren Unterprojekte LYOL-C und MenDis-CHD. In einer Analyse der an der Versorgung von Patienten aus beiden Unterprojekten beteiligten Organisationen der Gesundheits- und Sozialversorgung in der Stadt Köln wird die Umsetzung des Konzeptes von Value-based Healthcare mit Mixed Methods untersucht.

Mittels qualitativen Einzelinterviews und einer quantitativen Befragung der Entscheidungsträger Kölner Versorgungsorganisationen werden der Implementierungsstand einer patientenzentrierten und ressourcenorientierten Versorgung und entsprechende Förderfaktoren und Barrieren der Umsetzung untersucht.

In Fokusgruppen und Einzelinterviews mit Patienten wird zudem untersucht, was diese unter Patientenzentrierung verstehen und welche Präferenzen und Bedarfe für sie zentral sind. Dies soll einen Abgleich zwischen der Perspektive von Patienten und Organisationen hinsichtlich der Patientenzentrierung ermöglichen. Die Befragungsinstrumente decken die drei Kategorien Patientenzentrierung, Ressourcenorientierung und Determinanten der Implementierung, z.B. Klima und Kultur, ab.

Ereignisse:

Weitere Informationen aus dem Projekt OrgValue

Veröffentlichungen zu den Ergebnissen

Wissenschaftliche Leitung des Teilprojekts
Projektdurchführung (Projektteil IMVR)
Konsortialführung
  • Prof. Dr. Roman Rolke, Direktor Klinik für Palliativmedizin, Uniklinik RWTH Aachen
Konsortialpartner
  • Univ.-Prof. Dr. med. Raymond Voltz und Dr. Dr. Julia Strupp, Klinik für Palliativmedizin, Uniklinik Köln
  • Univ.-Prof. Dr. med. Lukas Radbruch, Klinik für Palliativmedizin, Uniklinik Bonn
  • Univ.-Prof. Dr. Holger Pfaff und Dr. Nadine Scholten, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR) der Universität zu Köln
  • Prof. Dr. Martin Hellmich, Leiter der Abteilung Medizinische Statistik und Epidemiologie, Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Epidemiologie, Universität zu Köln
  • Prof. Dr. Christian Rietz, Professur für Forschungsmethodik, Leiter des Department Heilpädagogik und Rehabilitation, Universität zu Köln
  • Dr. rer. soc. Ingrid Schubert, PMV Forschungsgruppe, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Universität Köln
Kooperationspartner
  • AOK Rheinland/Hamburg
Projektlaufzeit
  • 06/2017 – 05/2019
Projektförderung
  • Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)
Projektbeschreibung

Es gibt mit der allgemeinen ambulanten Palliativversorgung (AAPV) und der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) in Deutschland zwei ambulante Formen der Palliativversorgung. Beide ermöglichen terminal erkrankten Personen, die letzten Lebenstage in ihrer vertrauten, häuslichen Umgebung zu verbringen und auch dort zu versterben. Ziele der AAPV und SAPV sind, neben  der Unterstützung der Betroffenen und deren Angehörigen in Fragen der Selbstbestimmung und Lebensqualität, unter anderem die Schmerzreduktion und die Linderung weiterer Krankheitssymptome, die individuell von Patient zu Patient variieren können. In der SAPV findet eine aufwändige inter- und multidisziplinäre Betreuung statt. Im Gegensatz zur AAPV ist die Verordnung der SAPV somit nur für Personen mit einem sehr komplexen Symptomgeschehen vorgesehen.

Mit dem Projekt APVEL möchten die Lehrstühle für Palliativmedizin der Unikliniken Aachen (Konsortialführung), Bonn und Köln die SAPV in der Region Nordrhein (Aachen, Köln und Bonn) evaluieren. Das Gesamtprojekt umfasst drei Arbeitspakete: Dazu gehören die Analyse von Routinedaten zu Patientencharakteristika und der Versorgungssituation, sowie die Analyse der Versorgungsunterschiede zwischen Patienten mit AAPV und SAPV. Ein weiterer Projektteil umfasst die Evaluation der Wirksamkeit von AAPV und SAPV aus Patienten-, Angehörigen, Versorger- und Zuweiserperspektive in Bezug auf die Linderung belastender Symptome.

Das IMVR übernimmt die Evaluation der Verordnungspraxis der SAPV im Vergleich zur AAPV und der Regelversorgung. Fokussiert wird dabei, auf Basis welcher Kriterien niedergelassene Hausärzte und Onkologen die SAPV verordnen. Zudem soll aufgezeigt werden, wie beide Facharztgruppen ein komplexes Symptomgeschehen bezogen auf palliativ versorgte Patienten definieren. Das Studiendesign folgt einem Mixed-Methods-Ansatz: Zunächst sollen anhand qualitativer Methoden Kriterien identifiziert werden, nach denen in der Praxis die Verordnung der SAPV (oder der AAPV) erfolgt. Dazu werden Experteninterviews und eine Fokusgruppenbefragung mit niedergelassenen Hausärzte und Onkologen in der Region Nordrhein (Aachen, Köln und Bonn) durchgeführt. Auf Grundlage der qualitativen Analyseergebnisse wird ein standardisiertes Fragebogeninstrument entwickelt, mit dem die tatsächliche Verordnungspraxis der niedergelassenen Hausärzte und Onkologen erhoben wird.

Kurzzusammenfassung der Studienergebnisse von APVEL Teil 1

Kurzzusammenfassung der Studienergebnisse von APVEL Teil 2

Wissenschaftliche Projektleitung
Projektdurchführung (Projektteil IMVR)
  • Sara Söling
Konsortialführung
  • BARMER
  • Gesamt-Projektleitung: Petra Kellermann-Mühlhoff
  • Förderkennzeichen: 01NVF16006
Kooperationspartner
  • KV Westfalen Lippe
  • Prof. Ferdinand Gerlach, Institut für Allgemeinmedizin, Universität Frankfurt
  • Prof. Hans Trampisch, Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Medizinische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum
  • Prof. Wolfgang Greiner, Lehrstuhl für Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement, Universität Bielefeld
  • Dr. Ingrid Schubert, PMV forschungsgruppe, Universität Köln
Projektlaufzeit
  • 10/2016 – 09/2019
Projektförderung
  • Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)
Projektbeschreibung

Viele ältere Menschen leiden unter Multimorbidität und benötigen mehrere Arzneimittel gleichzeitig. Bei der ärztlichen Behandlung steigt für diese Patienten das Risiko von Wechsel- und Nebenwirkungen, sowie Medikationsfehlern stark an.

Das Projekt AdAM (Anwendung für digital unterstütztes Arzneimitteltherapie-Management) unterstützt Ärzte digital die Qualität, Sicherheit und Koordination des Arzneimitteltherapie- und Versorgungsmanagements zu verbessern, indem für diese Zwecke eine spezielle Software entwickelt wurde. Diese hat verschiedene Funktionen, wie

  • die Möglichkeit mit Einverständnis der Patienten behandlungsrelevante Informationen in Echtzeit aus Routinedaten der Krankenkassen zu extrahieren
  • eine elektronisch unterstützte Arzneimittelsicherheitsprüfung durchzuführen und für die Patienten den erforderlichen bundeseinheitlichen Medikationsplan in verschiedenen Sprachen auszudrucken
  • automatisch Risikowarnungen bei Medikationsfehlern zu erhalten
  • bei stationärer Aufnahme ambulanter Patienten automatisch informiert zu werden und mit dem Krankenhaus die Arzneimitteleinnahme koordinieren

Die formative Evaluation der neuen Versorgungsform wird vom IMVR durchgeführt und soll darstellen welche implementationsfördernden und hemmenden Faktoren bei Anwendung des digital unterstützten Arzneimittel-Managements beobachtet werden können. In leitfadengestützten Telefoninterviews werden die teilnehmenden Hausärzte der Interventionsgruppe- und Kontrollgruppe zu implementationsfördernden und hemmenden Faktoren befragt (Nutzerfreundlichkeit der Software, Barrieren) und Fokusgruppen mit Früh- und Spätanwendern geführt. Basierend auf den Ergebnissen der qualitativen Datenerhebung wird ein Fragebogen entwickelt und als postalischer Survey (quantitativ) zur repräsentativen Erfassung arzt- und praxisseitiger Faktoren in teilnehmenden Praxen eingesetzt. Die qualitative Auswertung erfolgt je nach Fragestellung inhaltsanalytisch oder qualitativ-deskriptiv, die des Surveys deskriptiv.

Projektleiter
Projektmitarbeiter*innen
Kooperationspartner*innen
  • Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation (Univ.-Prof. Dr. Ingo Froböse)
  • Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie (IGKE) (Univ.-Prof. Dr. med. Stephanie Stock)
Förderer
  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF); Förderkennzeichen: 01EL1425B
  • Trisearch – Zentrum für Präventionsforschung Köln
Projektlaufzeit
  • 02/2015 – 01/2018
Projektförderung
  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) – Förderkennzeichen: 01EL1425B
Projektbeschreibung

Bei der Gesundheitsförderung in Betrieben spielen Führungskräfte eine Schlüsselrolle. Denn diese können nicht nur die Rahmenbedingungen der Arbeit ihrer Mitarbeiter bis zu einem gewissen Maße beeinflussen, sondern besitzen auch eine Vorbildfunktion durch ihr eigenes gesundheitliches Verhalten. Des Weiteren belegen viele Studien einen Zusammenhang zwischen dem Führungsverhalten und der Gesundheit von Mitarbeitern.

Weiter sollte nicht vernachlässigt werden, dass Führungskräfte selbst eine wichtige Zielgruppe von gesundheitsförderlichen Maßnahmen darstellen. So zeigen Studienergebnisse, dass Führungskräfte besonderen Belastungen ausgesetzt sind und häufiger über Unterbrechungen, eine hohe Arbeitsdichte und Zeitdruck berichten als Beschäftigte ohne Personalverantwortung.

Folglich bildet die Entwicklung der Gesundheitskompetenz bei Führungskräften einen Baustein zur Förderung und Sicherung sowohl der eigenen Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit als auch der Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter.

Ziel des Projekts ist die Konzeption, Durchführung und Evaluation eines evidenzbasierten Schulungsprogramms zur Förderung der Gesundheitskompetenz von Führungskräften.

Dabei werden die folgenden Fragen im Projekt bearbeitet:

  • Wie kann eine Basisqualifizierung in Gesundheitskompetenz bei Führungskräften durch ein akzeptables, praktikables und erfolgsversprechendes Schulungsprogramm erzielt werden?
  • Ist das Schulungsprogramm zur Förderung der Basisqualifikation in Gesundheits-kompetenz von Führungskräften wirksam?
  • Wirkt sich eine Basisqualifizierung in Gesundheitskompetenz auf den (physischen und psychischen) Gesundheitszustand von Führungskräften aus?

Um valide Aussagen zur Wirksamkeit der geplanten Intervention treffen zu können, erfolgt ein randomisiertes Pretest-Posttest Kontrollgruppendesign.

Die Ergebnisse können einen Beitrag zur evidenzbasierten betrieblichen Gesundheitsförderung leisten und bieten durch die inhaltliche und methodische Evidenzbasierung Innovationspotential und Anknüpfungspunkte weiterführender Forschung.

Ergebnisse

Nachfolgend finden Sie themenspezifisch aufbereitete Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt HeLEvi.

Factsheet I : Förderung der Gesundheitskompetenz von Führungskräften – ein evidenzbasiertes Schulungsprogramm
Factsheet II: Faktoren für die Förderung der Gesundheitskompetenz
Factsheet III: Ergebnisse einer randomisierten-kontrollierten Studie

  • Fiedler, S., Pförtner, T.-K., Nitzsche, A., McKee, L. & Pfaff, H. (2017). Health literacy of commercial industry managers. An exploratory qualitative study in Germany. Health Promot Int1, 1–11.
  • Fiedler, S., Pfaff, H., Soellner, R. & Pförtner, T.-K. (2018). Exploring the association between health literacy and psychological well-being among industry managers in Germany. J Occup Environ Med, 60 (8), 743–753.
  • Fiedler, S., Pfaff, H., Petrowski, K. & Pförtner, T.-K. (2019). Effects of a Classroom Training Program for Promoting Health Literacy Among IT Managers in the Workplace: A Randomized Controlled Trial. J Occup Environ Med, 61 (1), 51–60.
Wissenschaftliche Projektleitung
Operative Projektleitung des IMVR-Arbeitspakets
Projektdurchführung des IMVR-Arbeitspakets
  • Melanie Zirves
Kooperationspartner*innen
  • Prof. Dr. Wilhelm Niebling, Leiter des Lehrbereichs Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Freiburg
  • AOK Baden-Württemberg
Projektlaufzeit
  • 09/2017 – 07/2018
Projektförderung
  • Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg
Projektbeschreibung

Im Fokus der Analyse steht die rehabilitative Versorgungssituation geriatrischer Patienten. Hintergrund ist das Bemühen, den Grundsatz „Rehabilitation vor Pflege“ in der Versorgung älterer und hier insbesondere geriatrisch erkrankter Menschen flächendeckend umzusetzen. Eine zentrale Voraussetzung hierfür ist, dass geriatrische Patienten und ihr Rehabilitationspotential erkannt werden und den Patienten eine entsprechende rehabilitative Behandlung angeboten werden kann. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Generierung von quantitativen / qualitativen Daten und Erkenntnissen über die Realisierung rehabilitativer Potenziale geriatrischer Patienten/Patientinnen im Rahmen der bestehenden geriatrischen Versorgungsstrukturen.

Diese Erkenntnisse sollen einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Geriatriekonzeptes in Baden-Württemberg in Form von Empfehlungen leisten.

Wissenschaftliche Projektleitung
Operative Projektleitung
  • Kira Hower
Kooperationspartner*innen
  • Information und Hilfe in Drogenfragen e.V. Wesel, Jörg Kons und Sandra Groß
Förderer
  • Auridis GmbH
Projektlaufzeit
  • 07/2017 – 12/2018
Projektbeschreibung

Schätzungen zufolge berücksichtigen nur 10 % der Drogen-/ Suchtberatungsstellen der Bundesländer spezielle Angebote für Kinder suchtkranker Eltern, bzw. werden die Kinder mit in der Hilfeplanung berücksichtigt. In der Dokumentation von Bella Donna zum Expertengespräch mit dem Bundesministerium im März 2013 wird festgestellt: „Die Sucht- und Drogenhilfe ist nicht auf die Arbeit mit den Kindern eingestellt und ist damit nicht geübt.“

Die Implementierung des Kinderthemas in bestehende Strukturen und Prozesse der Drogen- und Suchthilfe ist eine komplexe Aufgabe. Vor diesem Hintergrund wurde das Fitkidsprogramm von der Drogenberatung in Wesel entwickelt. FitKids bieten einen unterstützenden Rahmen, der das Thema in Drogenberatungsstellen kontinuierlich im Gespräch hält und Raum schafft für Fortbildungen, Informationen und Umsetzungsprozesse.

Das übergeordnete Ziel von FitKids ist es, Kindern drogenkranker Eltern ein gesundes und altersentsprechendes Aufwachsen zu ermöglichen. Erreicht werden soll dies durch veränderte Strukturen und Prozessen in Beratungseinrichtungen der Drogenhilfe. Dazu werden neben bereits bestehenden Handlungsabläufen zusätzliche, kinderorientierte Vorgehensweisen nachhaltig in die soziale Arbeit  integriert  (weitere Informationen finden Sie hier.

In Anschluss an die Ergebnisse einer Pilotstudie zum Fitkidsprogramm (2015) und den darüber optimierten Implementierungsprozess, wurde das Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR) mit einer weiteren Evaluation beauftragt (2015-2017).  Diese „Studie zur Evaluation des Fitkids-Programmes zur Kinderorientierung in Drogenberatungsstellen“ (EvaFit) war im Unterschied zur ersten Evaluation summativ ausgerichtet.

Um das Fitkidsprogramm als komplexe Intervention umfassend zu evaluieren, werden die Ergebnisse von EvaFit zur Implementation des Programms in den Drogenberatungsstellen aus Sicht der Leitungen und Mitarbeiter der Drogenberatungsstellen durch EvaFit II um die Ergebnisqualität des Programms aus Sicht der betroffenen Zielgruppe ergänzt.

Wissenschaftliche Leitung
Operative Projektleitung
Projektlaufzeit
  • 10/2018 – 11/2019
Projektförderung
  • Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi)
Projektbeschreibung

Durch seinen sektorenübergreifenden Versorgungscharakter ist das Belegarztwesen ein schon lange existierendes Versorgungmodell, welches zur Lösung der Schnittstellenproblematik im deutschen Gesundheitswesen beitragen kann. Der Belegarzt ist ein Vertragsarzt, der am Krankenhaus tätig, jedoch nicht angestellt ist. Er nutzt die Infrastruktur des Krankenhauses, um seine Patientinnen und Patienten voll- oder teilstationär zu behandeln. Somit kann er seine ambulanten Patienten bei operativen Bedarfen selbst aus einer Hand versorgen. Die durch den sektorenübergreifenden Charakter geschaffene Flexibilität eignet das Belegarztwesen besonders für den Einsatz in strukturschwachen Gebieten. Die Versorgungsform hat damit gegenwärtig und zukünftig große Relevanz und Potential zur Sicherstellung der stationären Versorgung.

Trotz der Vorteile dieses Versorgungsmodelles bestehen insbesondere seitens der stationären Versorger wenige Anreize für den Erhalt belegärztlicher Abteilungen. Dies wird insbesondere durch die abnehmende Fallzahl an Belegabteilungen sowie Belegärzten deutlich. Das Projekt untersucht die Rolle der Belegabteilungen in deutschen Akutkrankenhäusern.

Neben der Beschreibung von Leistungsunterschieden zwischen Beleg-, Haupt- und gemischten Abteilungen sollen die Öffnungen und Schließungen von Belegabteilungen dargestellt sowie deren Determinanten identifiziert werden. Auf regionaler Ebene soll die Bedeutung der Belegabteilungen für die stationäre Versorgung herausgestellt werden. Das Projekt betrachtet das Belegarztwesen somit zum einen aus organisationstheoretischer Ebene (Meso) wie auch die gesellschaftliche Relevanz dieser Versorgungsform über regionale Analysen (Makro).

Projektleitung
Projektdurchführung
Projektlaufzeit
  • 02/2018 – 01/2019
Projektbeschreibung

Hintergrund: Durch die höheren Überlebensraten und die Weiterentwicklung der therapeutischen Möglichkeiten in der Onkologie können BrustkrebspatientInnen früher in ihr altes Leben zurückkehren. Heute stellen sich onkologische Erkrankungen jedoch zu einem großen Teil als chronische Erkrankungen dar und daher wird Patient Reported Outcomes (PRO) eine zentrale Stellung in Patientenbefragungen eingeräumt. Die Messung von PRO ist während und nach der Behandlung von Bedeutung, um die Erfahrungen und Meinungen der PatientInnen in diesem Kontext zu erheben. Gerade vor dem Hintergrund, dass PRO und die Lebensqualität nach der Krebserkrankung immer mehr an Bedeutung gewinnen, scheint das Vorhaben von großer Relevanz zu sein.

Ziel des Projektvorhabens ist es, Kenntnisse über PRO bei BrustkrebspatientInnen 12 Monate nach der Brustoperation zu erlangen. PatientInnen, die an der PatientInnenbefragung der NRW Brustzentren teilgenommen haben, sollen 12 Monate nach der OP erneut vom Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR) der Universität zu Köln befragt werden. Diese quantitative, postalische Befragung soll den Gesundheitszustand, Informationsbedarfe und PRO der PatientInnen erfassen. Anhand der erhobenen Daten sollen Aussagen über die physische und psychische Lebensqualität und über den subjektiv empfundenen Gesundheitszustand 12 Monate nach der OP abgeleitet werden. Des Weiteren erhofft sich die Arbeitsgruppe durch das Studiendesign Vergleichsdaten zwischen der ersten (poststationär) und zweiten Befragungswelle (12 Monate nach der OP) zu generieren, um so Veränderungen im Zeitverlauf analysieren zu können.

Methode: Das Einverständnis zur Teilnahme an der Nachbefragung 12 Monate nach der OP wird zusammen mit dem Einverständnis zur jährlich durchgeführten PatientInnenbefragung in den NRW Brustzentren erhoben. Im Falle der Einwilligung wird 12 Monate nach der OP ein standardisierter Fragebogen mit einem adressierten und frankierten Rückumschlag an die PatientInnen geschickt, mit der Bitte den Fragebogen innerhalb der nächsten zwei Wochen auszufüllen und an das IMVR zurückzusenden. Um die Daten mit der ersten PatientInnenbefragungsdaten verknüpfen zu können, erhalten die PatientInnen eine Identifikationsnummer. Diese ist auf den Fragebogen versehen. Die Befragung erfolgt wie auch bei der PatientInnenbefragung in den NRW Brustzentren in Anlehnung an die Total Design Method nach Dillman. Die Daten werden anschließend im IMVR erfasst, qualitätsgesichert und ausgewertet.

Ergebnistransfer: Die Leiter der operativen Standorte der Brustzentren erhalten die Daten in Form eines Ergebnisberichts. Die Ergebnisse können aus der klinischen Perspektive der Brustzentren dazu dienen, den Behandlungserfolg sowie Symptome im Zeitverlauf zu beobachten, um so die Qualität der Versorgung der BrustkrebspatientInnen, die in einem NRW-Brustzentrum operiert wurden, zu verbessern.

Wissenschaftliche und operative Projektleitung
Projektlaufzeit
  • 09/2017 – 06/2019
Projektbeschreibung

Hintergrund: Es mehren sich Hinweise auf erlebte Aggressionen und Gewalt gegenüber Ärzten in Kinderkliniken. Sie werden im Kontakt mit Eltern oder Angehörigen in durch die Krankheit ihres Kindes emotional hochaufgeladenen Situationen berichtet .Mit dieser empirischen Studie wird der Frage nachgegangen, welches Ausmaß erlebtes aggressives und gewalttätiges Verhalten im Klinikalltag von Kinderärzten angenommen hat.

Methodik: Ausgewertet wurden Daten von 2 bislang unveröffentlichten bundesweiten Befragungen in den Jahren 2009 (n= 160) und 2017 (n= 190). Mit dem gleichen Fragebogen wurden etwa die Formen der aggressiven Handlung wie Druckausübung, Beschimpfung, Androhung von körperlicher Gewalt, Versuch der Anwendung von Gewalt und ausgeübte Gewalt sowie die Beschreibungen der dazugehörigen Situationen abgefragt. Die Inhalte der Beschimpfung und die Art der Bedrohung konnten über offene Fragen spezifiziert werden.

Ergebnisse: Etwa 4 von 5 Befragten informieren, jemals Ziel einer aggressiven Handlung von Eltern oder Angehörigen gewesen zu sein. In der deskriptiven Gegenüberstellung der Erhebungszeiträume betrachten die Befragten die Problematik des aggressiven Verhaltens als zunehmend relevant für ihren beruflichen Alltag. Im Jahr 2017 betonten dies 3 von 4 Befragten (71,0%) gegenüber nur jedem Zweiten (51,9%) im Jahr 2009. Vereinzelt wird von bis zu 60 Situationen berichtet, in beiden Befragungswellen im Median 4,0-mal/Jahr.

Diskussion: Erlebte Aggressionen und Gewalt gehören vielfach und vermehrt zum Klinikalltag auf den pädiatrischen Stationen – angefangen von Beleidigungen bis hin zu ausgeübter körperlicher Gewalt. Präventionsstrategien wie vorbeugende Trainings zu Kommunikation und Deeskalation werden explizit gewünscht.

Publikation: Dresen A., Lee S., Pfaff H., Weiß M., Korsch E. (2020): “Crazy bitch“ – Erlebte Aggression und Gewalt im Klinikalltag von Kinderärzten. Monatsschrift Kinderheilkunde 2020, https://doi.org/10.1007/s00112-020-01034-3.

Wissenschaftliche Leitung
Projektdurchführung
Projektlaufzeit
  • 01/2017 – 03/2018
Projektförderung
  • Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi)
Projektbeschreibung

Im deutschen Gesundheitswesen besteht eine historisch gewachsene Sektorentrennung zwischen ambulanten und stationären Versorgungsleistungen. Um negativen Effekten der Sektorentrennung, wie beispielsweise mangelnder (integrierter) Versorgung in bevölkerungsarmen Regionen oder kostensteigenden Ineffizienzen entgegenzuwirken, wurde 2012 das GKV Versorgungsstrukturgesetz (GKV VStG) verabschiedet. Es ermöglicht Krankenhäusern ihr ambulantes Leistungsspektrum über Medizinische Versorgungszentren (§ 95 SGB V), ambulante Behandlung bei Unterversorgung (§ 116a), ambulante spezialfachärztliche Versorgung (§ 116b) sowie Hochschulambulanzen (§ 117) zu erweitern. Neben dem GKV VStG erlaubt § 115b des SGB V die Durchführung ambulanter Operationen im Krankenhaus. Beide gesetzlichen Regelungen gestatten Krankenhäusern die Erweiterung ihres Leistungsangebotes in den Sektor ambulanter Versorgung und könnten somit zum Aufbruch der Sektorentrennung im deutschen Gesundheitswesen führen. Das Forschungsprojekt soll daher untersuchen, ob und inwieweit deutsche Akutkrankenhäuser tatsächlich in den ambulanten Sektor vordringen und ob sie sich durch die Gesetzesänderungen zu einem Player in diesem entwickeln. In besonderem Fokus steht dabei die Evaluation der Nutzung ambulanter Behandlungsmöglichkeiten durch Krankenhäuser unter Berücksichtigung struktureller und kontextueller Determinanten.

Die Datenbasis des Projektes bilden unterschiedliche Datenquellen: Die gesetzlich strukturierten Qualitätsberichte der Krankenhäuser (2006 bis 2015), die Fallpauschalenbezogene Krankenhausstatistik des Statistischen Bundesamtes (DRG-Statistik) sowie Indikatoren zur Raum- und Stadtentwicklung (INKAR-Daten) des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

Wissenschaftliche Projektleitung
Operative Projektleitung
  • Kira Hower
Kooperationspartner*innen
  • Information und Hilfe in Drogenfragen e.V. Wesel, Jörg Kons und Sandra Groß
Förderer
  • Auridis GmbH
Projektlaufzeit
  • 08/2015 – 12/2017
Projektbeschreibung

In Deutschland leben etwa 50.000 Kinder von drogenabhängigen Eltern. Immer wieder stehen sie durch Meldungen tragischer Todesfälle von Säuglingen und Kleinkindern im Fokus der Öffentlichkeit. Um die Kinder von Suchtkranken in den Blick nehmen zu können, ist eine Öffnung  und Ergänzung der derzeitigen Angebote der Sucht- und Drogenberatungsstellen nötig. Bisher gibt es in nur 10 % der Bundesländer Beratungsstellen, die spezielle Angebote für Kinder suchtkranker Eltern haben bzw. diese mit in die Hilfeplanung einbeziehen. Die Sucht- und Drogenhilfe ist demnach bisher nicht auf die Arbeit mit Kindern eingestellt.

Programm bietet einen unterstützenden Rahmen, der das Thema kontinuierlich im Gespräch hält und Raum schafft für Fortbildungen, Informationen und Umsetzungsprozesse. Die Prozessevaluation der Pilotierungsphase in den Jahren 2011 und 2012, in denen das Programm in 7 Standorten implementiert worden ist, ergab, dass der gegliederte Prozess des Fitkids-Programms praxisnah und realistisch ist (weitere Informationen finden Sie hier.

Im Jahr 2015 wird das Programm auf ca. 13 weitere Sucht- und Drogenberatungsstellen unter Berücksichtigung wichtiger Prinzipien der Organisationsentwicklung und des Change Managements übertragen. Das IMVR ist nun damit beauftragt, die Wirksamkeit sowie die Implementierung des Programmes in den neu rekrutierten Standorten zu evaluieren.

Die summative Evaluation sieht folgendes vor:

Quasi-Experiment mit Pre-Post-Design

In einer summativen Evaluation sollen sowohl die Implementierungs- als auch die Ergebnisqualität untersucht werden. Bezüglich der Implementierung interessieren folgende Aspekte:

  • Umsetzungsbarrieren und Förderfaktoren
  • Beachtung von Prinzipien guter Implementierung
  • Akzeptanz der Veränderung unter den Mitarbeitern
  • Entwicklung der Strukturen und Prozesse zur Kinderorientierung
  • Arbeitsbelastung und Betriebsklima

Hinsichtlich der Ergebnisqualität interessieren folgende Punkte:

  • Kinderorientierung
  • Netzwerkorientierung
  • Zufriedenheit/Akzeptanz der Mitarbeiter und Eltern
  • Image der Beratungsstelle
  • Handlungssicherheit der Mitarbeiter

In einem Quasi-Experiment mit Vorher-Nachher-Design werden die Beratungsstellenleitungen und –mitarbeiter sowohl vor dem Start des Fitkids-Programms (t0) als auch ein Jahr nach Programmstart (t1) schriftlich mit einem standardisierten Fragebogen befragt. Die Angaben der Leitungen und Mitarbeiter werden verknüpft und über die beiden Zeitpunkte hinweg verglichen.

Pilotstandorte als Referenzgruppe

In der zweiten Befragungswelle (t1) werden 16 weitere Beratungsstellen eingeschlossen. Diese sogenannten Pilotstandorte sind Beratungsstellen, welche an der Prozessevaluation der Pilotierungsphase beteiligt waren oder der Beginn der Implementierung des Fitkidsprogramms bereits ein Jahr oder länger zurückliegt. Ziel der Berücksichtigung der Pilotstandorte ist es, den längerfristigen Implementierungserfolg sowie Determinanten betrachten und die Ergebnisse mit denen der seit einem Jahr teilnehmenden Standorte vergleichen zu können. Die Ergebnisse liefern damit Hinweise auf den langfristigen Erfolg von Fitkids und geben Anhaltspunkte für die Dauer der Implementierung.

Information und Ergebnisse

Kennzahlenhandbuch:  EvaFit Kennzahlenhandbuch_EVA-TOM

Factsheets: EvaFit Studie, Evafit I, Evafit II

Hower, K.I., Pförtner, T.-K., Pfaff, H., Lee, S.-Y.D., Ansmann, L. (2019). Child-orientated drug counselling in Germany: Evaluating the implementation of the program “Fitkids” and its association with readiness for change. Human Service Organizations: Management, Leadership & Governance. DOI: 10.1080/23303131.2019.1661929

Bothe, P., Pfaff, H., Hower, K., Kons, J., Groß, S., Ansmann, L.: Organisationsentwicklung in der Sozialen Arbeit. Evaluation eines Programmes zur Förderung der Kindergesundheit in der Drogenberatung. Zeitschrift für Evaluation 2016; 15(1): 122-132.

Hower, K., Ansmann, L., Pfaff, H.: Die Veränderungsbereitschaft als Determinante des Implementierungserfolgs: Ein Projekt zur Evaluation eines Organisationsentwicklungsprogramms in der Drogenberatung. German Medical Science 2016: DocFV32, DOI: 10.3205/16dkvf027.

Projektleitung
  • PD Dr. Mirjam Körner
  • Dr. Christoph Kowalski
ProjektmitarbeiterInnen
Kooperationspartner
  • Arbeitsgruppe Versorgungsforschung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS)
Projektlaufzeit
  • 06/2014 – 07/2017
Projektförderung
  • DFG gefördertes wissenschaftliches Netzwerk
Projektbeschreibung

In allen Bereichen der Gesundheitsversorgung ist das Ziel, eine effektive, effiziente, sicherere und humane Patientenversor­gung zu gewährleisten. Hieraus resultiert die Notwendigkeit die verschiedenen Ebenen der Gesundheitsversorgung (Individuen, Organisationseinheiten und die Organisation selbst) systematisch zu untersuchen. Dieses Forschungsfeld nennt sich „Organizational Behavior“ („Organisationales Verhalten“) und beschreibt die formalen Organisationen, das Verhalten von Personen innerhalb dieser Organisationen, die Entwicklung der Organisationen sowie deren Zweck, Kontext und Umwelt. Ziel der Mitglieder des Netzwerkes ist es, den Forschungsstand zum Organisationalen Verhalten in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung in Deutschland aufzubereiten und gemeinsam mit Theorien, Methoden und Ergebnissen zusammenzufassen. Die Netzwerkgruppe besteht insgesamt aus 15 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich aus verschiedenen Fachbereichen und Fakultäten verschiedener Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland (Medizinische Psychologie, Medizinische Soziologie, Ge­sundheitsmanagement, Psychologie, Betriebs- und Volkswirtschaft, Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung) rekrutieren. Es werden Beiträge aus den Forschungsgruppen dieser Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern deutschlandweit zu einer systematischen Übersicht (englischsprachiges Buch) integriert. Zudem wird ein Review zum Forschungsstand organisationalen Verhaltens in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung in Deutschland erstellt.

Erwartete Ergebnisse sind die Intensivierung der Organisationsforschung als einen Bereich der Versorgungsforschung im Gesundheitswesen und die Etablierung des Themengebiets „Organisationales Verhalten“ in medizinischen Einrichtungen für Deutschland. Durch die regelmäßigen Treffen erfolgen eine stärkere nationale Vernetzung, die Kooperation bei gemeinsamen Forschungsprojekte/-anträgen und die Entwicklung einer Forschergruppe. Diese nationale Stärkung ist die Voraussetzung um die Forschungsbemühungen in diesem Feld auch international sichtbar zu machen.

Antragssteller
  • Prof. Dr. Holger Pfaff
  • Prof. Edmund A. M. Neugebauer, Private Universität Witten/Herdecke gGmbH (Department für Humanmedizin)
  • Dr. Frank Vitinius, Uniklinik Köln (Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie)
  • Prof.Dr. Stefan Wilm , Universitätsklinikum Düsseldorf (Institut für Allgemeinmedizin)
Projektlaufzeit
  • 2013 – 2016
Projektförderung
  • Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) – Projektnummer 244493120
Projektbeschreibung

Die Art und Qualität der Kommunikation zwischen Hausärzten und Patienten haben einen erheblichen Einfluss auf den Behandlungserfolg. In vielen Nationen, so auch in Deutschland, ist die Arzt-Patient-Kommunikation noch verbesserungsbedürftig. Mit dem vorliegenden Forschungsantrag soll ein speziell auf Hausärzte zugeschnittenes Kommunikationstraining entwickelt werden. Die theoretische Basis dieses Trainings ist das international etablierte Four Habits Modell, das an die Bedingungen deutscher Primärversorgung adaptiert werden soll. Um das Kommunikationstraining dem Bedarf von Patienten und Ärzten in deutschen Hausarztpraxen anzupassen, werden sowohl mit Patienten als auch mit Hausärzten Fokusgruppengespräche geführt und die spezifischen Anforderungen an Kommunikationstrainings festgelegt.

Als Ergebnis wird ein maßgeschneidertes Kommunikationstraining für deutsche Hausärzte entworfen. Dieses Training wird in einem anschließenden dreifachen Rückkoppelungsprozess mit Kleingruppen von Hausärzten durchgeführt, evaluiert und weitentwickelt. Durch einen Pretest in der Hausarztpraxis wird die Durchführbarkeit einer Videodokumentation und -evaluation herausgearbeitet, in der das entwickelte Training auf seine Wirksamkeit überprüft werden soll. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines wirksamen Kommunikationstrainings für Hausärzte. In einem nachfolgenden Projekt (Folgeantrag) soll das Kommunikationstraining im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie auf seine Effektivität überprüft werden.

Projektleitung
Projektdurchführung und Ansprechpartner
Projektlaufzeit
  • 03/2015 – 2016
Projektförderung
  • Die Studie wird aus Eigenmitteln des IMVR finanziert.
Projektbeschreibung

Da sich Qualitätsdefizite z. B. Schnittstellenproblematik, Hygienemängel oder Doppeldiagnostik innerhalb der Dienstleistungsgesellschaften meist auf Probleme im System und nicht auf die Personenebene beziehen, wird folglich für eine Qualitätsverbesserung in der Versorgung eine Veränderung und Umgestaltung des Versorgungssystems benötigt. Entsprechend muss im Hinblick auf die Organisation, das Management, die Qualitätsüberprüfung sowie die Finanzierung eine strukturelle Umgestaltung stattfinden. Qualitätsverbesserung meint somit nicht weitere (finanzielle, personelle o. ä.) Investitionen, sondern setzt auf eine Reorganisation des Systems. Die Methodik des Lean Management – zunächst in der Automobilindustrie angewandt – zielt auf die Erfüllung der Bedürfnisse des Kunden durch eine effiziente, verschlankte Gestaltung der Arbeitsprozesse. Seit einiger Zeit wird Lean Management auch zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung angewandt. Value Stream Mapping (VSM) ist eine Methode des Lean Management, mit ihr können komplexe Arbeitsabläufe visualisiert, quantifiziert und ggf. verbessert werden. Da sich die Leistungserbringung im Dienstleistungssektor von der im industriellen Sektor unterscheidet ist für die Überwindung der Herausforderungen und für eine umfangreiche Implementierung in Versorgungseinrichtungen ein verbessertes Verständnis des Value Stream Mappings notwendig.

Eine systematische Übersichtsarbeit über die Anwendung und die Effektivität des Value Stream Mappings im Versorgungsbereich besteht bisher nicht. Es lassen sich bislang vereinzelt Artikel auffinden, die die Methode im Versorgungskontext beschreiben, beispielsweise in der Notfallaufnahme oder in multidisziplinären Klinikbetrieben. Ziel des aktuellen Projekts ist es aus diesem Grund zu überprüft, ob Value Stream Mapping als eine evidenzbasierte Lean Management Methode in Versorgungseinrichtungen fungiert.

Publikationen

Nowak, M.; Pfaff, H.; Karbach, U.; Does Value Stream Mapping affect the structure, process, and outcome quality in care facilities? A systematic review. Systematic reviews Volume:6 Issue:1 Pages:170 2017; DOI: 10.1186/s13643-017-0563-y Link zum Volltext

Projektleitung und Durchführung
Projektlaufzeit
  • 11/2014 – 01/2016
Projektförderung
  • Die Studie wird aus Eigenmitteln des IMVR finanziert.
Projektbeschreibung

Mit der Zunahme an Krebs- und anderen chronischen, lebenslimitierenden Erkrankungen in einer immer älter werdenden Gesellschaft, steigt auch der Bedarf an palliativmedizinscher Versorgung. Das Ziel der Palliativmedizin ist die Steigerung der Lebensqualität und die Linderung, sowohl physischer als auch psychosozialer Beschwerden bei Krebs und Nicht-Krebs Patienten. Hierbei sollte die Palliativmedizin als begleitende Therapie bereits möglichst früh in die Behandlung integriert werden. Der Zugang zur palliativmedizinischen Versorgung stellt besonders jetzt, wo in Deutschland aktuell über Sterbehilfe diskutiert wird, ein relevantes Thema dar. Trotz anerkannten palliativmedizinschen Bedarf in Deutschland, ist nur sehr wenig über die aktuelle stationäre Versorgung bekannt.

Ziel des aktuellen Versorgungsforschungsprojektes ist daher die Beschreibung der stationären palliativmedizinschen Versorgung in Deutschland. Hierbei soll auf regionale Unterschiede hinsichtlich des Angebots eingegangen werden, wie auch auf die Verbreitung palliativmedizinscher Expertise in den unterschiedlichen Fachrichtungen. Datenbasis hierfür stellen die, von den Krankenhäusern veröffentlichten gesetzlichen Qualitätsberichte dar. Des Weiteren sollen die Patienten, die in Krankenhäusern palliativmedizinsch betreut werden, näher beschrieben werden. Dabei sollen die folgenden Fragen beantwortet werden: Welche Erkrankungen liegen zu Grunde, wie lang ist die durchschnittliche Liegedauer und wohin werden die Patienten meist entlassen. Diese Auswertungen erfolgen anhand der DRG Statistik des Statistischen Bundesamtes (Datenjahr 2012).

Projektleitung
  • Univ.-Prof. Dr. Stephanie Stock (Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie (IGKE) der Universität zu Köln)
  • Jun.Prof. Priv.-Doz. Dr. Nicole Ernstmann
ProjektmitarbeiterInnen
  • Sibel Altin (Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie (IGKE) der Universität zu Köln)
  • Sarah Halbach
Kooperationspartner
  • Univ.-Prof. Dr. Christian Rietz (Arbeitsbereich Forschungsmethoden der Universität zu Köln)
Projektlaufzeit
  • 01/2014 – 12/2015
Projektförderung
  • UoC-Forum Universität zu Köln
Projektbeschreibung

Die internationale Literatur zeigt, dass eine niedrige Gesundheitskompetenz mit erhöhten Mortalitäts- und Morbiditätsraten sowie mit vermehrten Hospitalisierungen und dementsprechend höheren Ressourcenverbräuchen und Kosten assoziiert ist. Eine Verbesserung der Gesundheitskompetenz erfordert den Einsatz von Maßnahmen, die an die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe angepasst sind. In Deutschland mangelt es bislang an subgruppenspezifischen Analysen, die sich mit möglichen Determinanten und Effekten einer geringen Gesundheitskompetenz bei chronisch kranken Menschen befassen. Darüber hinaus steht derzeit kein Instrument zur Erhebung der Gesundheits- und Krebskompetenz im deutschen Versorgungskontext zur Verfügung. 

Im Rahmen dieses Forschungsprojektes in Zusammenarbeit des IGKE und des IMVR werden daher exemplarisch an dem als chronisch betrachteten Krankheitsbild Brustkrebs die folgenden Ziele festgesetzt. Es sollen erstens Determinanten einer niedrigen Gesundheitskompetenz bei Brustkrebspatientinnen in Deutschland identifiziert werden. Dafür wird im Rahmen einer explorativen Analyse untersucht, ob und inwieweit soziodemographische sowie krankheits- und personenbezogene Faktoren mit einer niedrigen Gesundheitskompetenz von Brustkrebspatientinnen assoziiert sind. Zweitens werden die ökonomischen Auswirkungen einer niedrigen Gesundheitskompetenz bei Brustkrebspatientinnen in Bezug auf eine höhere Inanspruchnahme von ambulanten und stationären Gesundheitsleistungen und damit verbundenen Kosten analysiert. Drittens werden die Konstrukte Gesundheitskompetenz und Krebskompetenz aus dem Blickwinkel von KrebspatientInnen konkretisiert und die Ergebnisse als Grundlage zur Entwicklung von Instrumenten genutzt. Viertens soll ein möglicher Zusammenhang zwischen den Konstrukten Gesundheitskompetenz und Progredienzangst untersucht werden. 

Als Datengrundlage zur Untersuchung der dargelegten Ziele dienen quantitative Daten zu Brustkrebspatientinnen aus der PIAT-Studie, Routinedaten der gesetzlichen Krankenversicherung sowie qualitative Daten, die anhand von Fokusgruppen mit aus der PIAT-Studie rekrutierten Brustkrebspatientinnen generiert werden.

Ergebnisse

Nachfolgend finden Sie erste Ergebnisse aus dem DHL-C Forschungsprojekt:

Altin, S.V., Halbach, S., Ernstmann, N., Stock, S. (2015). Wie können krebsspezifische Gesundheitskompetenzen gemessen werden? – Ein systematischer Review über die Qualität vorhandener Messinstrumente. Z. Evid. Fortbild. Qual. Gesundh. wesen (ZEFQ).

Projektleitung
  • Prof. Dr. Holger Pfaff
  • Dr. Frank Verheyen, Direktor des WINEGs – Wissenschaftliches Institut der TK für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen
Projektdurchführung
Projektlaufzeit
  • 01/2010 – voraussichtlich Ende 2015
Projektförderung
  • WINEG – Wissenschaftliches Institut der TK für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen
Projektbeschreibung

Mit Hilfe der wissenschaftlichen Studie zum Stand der Versorgungsforschung in ganz Deutschland soll mehr Transparenz über Forschungsergebnisse und Kompetenzen im Bereich der Gesundheits- und Krankheitsversorgung geschaffen werden. Die systematische bundesweite Erfassung von Projekten der Versorgungsforschung in Form einer Projektdatenbank bietet eine Plattform für den Erfahrungsaustausch und Erkenntnisgewinn von Versorgungsforschern. Die Forschungsergebnisse sowie die Identifizierung von Best-Practice Modellen dienen als wissenschaftlicher Entscheidungshintergrund für die Gestaltung der Versorgung von Patienten und dienen der Verbesserung und schnelleren Umsetzung von neuen Versorgungsformen in den Alltag. Zudem wird die Implementierung in die Praxis, durch ein für die Akteure im Gesundheitswesen vereinfachtes Auffinden von Ergebnissen aus der Versorgungsforschung, begünstigt. Die in der Datenbank dokumentierten zahlreichen qualitativ hochwertigen versorgungsforschungsrelevanten Projekte können einen Beitrag zum Wissenstransfer leisten und den Austausch über die Ergebnisse der Versorgungsforschung anregen.

Projektgruppe Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
  • Prof. Dr. Ludwig Kuntz (Seminar für ABWL und Management im Gesundheitswesen)
  • Dr. Michael Wittland (Seminar für ABWL und Management im Gesundheitswesen)
  • Hendrik Hillen (Seminar für ABWL und Management im Gesundheitswesen)
  • Dr. Hendrik Wilhelm (Seminar für ABWL, Unternehmensentwicklung und Organisation)
Projektgruppe Medizinische Fakultät
  • Dr. Nadine Scholten
  • Prof Dr. Bernard Roth (Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Bereich Neonatologie)
  • PD Dr. Angela Kribs (Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Bereich Neonatologie)
  • Kyriakos Martakis (Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Bereich Neonatologie)
Projektlaufzeit
  • 2015
Projektförderung
  • UoC-Forum Universität zu Köln
Projektbeschreibung

Neben strukturellen Faktoren, wie z.B. die Ausstattung mit Personal, ist die Qualität der Versorgung von vielen weiteren Faktoren abhängig. Was die intensivmedizinische Versorgung von Neugeborenen angeht, so ist hier die enge Zusammenarbeit in interprofessionellen Teams von besonderer Bedeutung. Neben der guten Zusammenarbeit innerhalb und zwischen den Professionen wird das Sicherheitsklima immer wieder als relevanter Einflussfaktor für die Versorgungsqualität gesehen.

Ziel dieser Studie ist es daher den Einfluss der Leitung auf das Klima im NICU Team genauer zu untersuchen. Die Leitung einer neonatologischen Intensivstation (NICU) erfolgt meist durch eine ärztliche und eine pflegerische Führungsperson (Führungsdyade). Dass die Führungskompetenz von Leitungspersonen einen maßgeblichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des gesamten Teams haben, ist in der Literatur belegt. Bisher noch nicht hinreichend untersucht ist jedoch die Bedeutung der Führungskompetenzen in Führungsdyaden und wie sich sowohl die Kongruenz persönlicher Ziele als auch die während der Interaktion wahrgenommenen Affekte auf das unterstellte Team auswirken. Ziel der Studie ist es somit den Einfluss der Führungskompetenz der ärztlichen und pflegerischen Leitung auf NICUs auf die Sicherheitskultur und das Klima zwischen Ärzten und Pflegekräften hin zu untersuchen. Neben den Führungsfähigkeiten geht die Kongruenz hinsichtlich ausgewählter Ziele, wie auch die interpersonalen Affekte zwischen ärztlicher und pflegerischer Leitung mit in das Modell ein. Die medizinische Versorgungsqualität wird anhand der AQUA Indikatoren Neonatologie gemessen, so wie sie im Rahmen der externen Qualitätssicherung erhoben werden.

Das Projekt ist als zweistufige, prospektive, fragenbogenbasierte Multicenter-Studie geplant. Hierbei werden die Führungsteams als auch die Ärzte und Pflegekräfte der teilnehmenden NICUs befragt. In die Studie eingeschlossen werden alle Level I und Level II Perinatalzentren in Deutschland (Stand Juli 2014: 243 Einrichtungen).

Eingebettet ist das Teilprojekt: „Exploring Leadership Skill and Leader Team Configuration as Antecedents of Safety Climate and Climate for Collaboration, and their Effects on Neonatal Outcomes” in das Uoc Forum “Managerial Risk Factors in Medicine” , welches im Rahmen der Exzellenzinitiative der Universität zu Köln gefördert wird.

Projektleitung
  • Prof. Dr. Ludwig Kuntz (Projektkoordinator), Universität zu Köln, Seminar für ABWL und Management im Gesundheitswesen
  • Prof. Dr. Bernhard Roth, Uniklinik Köln, Abteilung Neonatologie
  • Prof. Dr. Christiane Woopen, Uniklinik Köln, Forschungsstelle Ethik
  • Prof. Dr. med. Dipl.-Kfm. (FH) Rainer Riedel, Rheinische Fachhochschule Köln, Institut für Medizin-Ökonomie und Medizinische Versorgungsforschung (iMöV)
  • Prof. Dr. Holger Pfaff
  • Dr. Annika Nitzsche
Projektlaufzeit
  • 02/2015 – 12/2015
Projektförderung
  • Die Studie wird aus Eigenmitteln des IMVR finanziert.
Projektbeschreibung

Versorgungsforschung zur Behandlung und Pflege von Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1500g – Einfluss von Human- und Organisationsfaktoren auf die Leistungsfähigkeit neonatologischer Intensivstationen

Frühgeburtlichkeit ist die Hauptursache für perinatal erworbene Behinderungen und Mortalität. Die bedarfsgerechte Versorgung von Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1500g wird durch verschiedene Faktoren geprägt. Das seit 2012 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungsprojekt Health Services Research in Neonatal Intensive Care Units (HRS-NICU) greift die Fragestellung auf, inwieweit Human- und Organisationsfaktoren einen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit von neonatologischen Intensivstationen haben.

In einer Pilotstudie an 5 deutschen Perinatalzentren erwiesen sich die Arbeitsbelastung, Einstellung der Mitarbeiter sowie strukturelle Merkmale als relevante Einflussgrößen für das Outcome von Frühgeborenen.

In der aktuellen interdisziplinären Multizenterstudie werden in Zusammenarbeit von Medizin, Ethik, Betriebswirtschaftslehre und Soziologie an 60 neonatologischen Zentren die Zusammenhänge zwischen medizinischem Outcome, Arbeitsbedingungen, Mitarbeiter- und Elternzufriedenheit, ökonomischen Ergebnisfaktoren, Zielen und organisatorischen Abläufen untersucht. Die Datenerhebung erfolgt mittels Mitarbeiter- und Elternfragebögen, medizinischen Daten sowie allgemeinen Angaben (Kapazitäten, Strukturen, Schichtplänen, Kosten).

Die im Rahmen des interdisziplinären innovativen Projektes erwarteten Ergebnisse sollen einen wesentlichen Beitrag zur gesundheitspolitischen Gestaltung von Versorgungsstrukturen und -prozessen für den Bereich Neonatologie leisten.

Siegerprojekt im Wettbewerb „IuK & Gender Med.NRW“ der Europäischen Union, des Exzellenz Clusters NRW sowie des MGEPA des Landes NRW

Wissenschaftliche Leitung
Operative Projektleitung des IMVR-Arbeitspakets
Kooperationspartner
  • Alere GmbH
  • AOK Rheinland-Hamburg
  • BARMER GEK
  • IMO Institut GmbH
  • Uniklinik Köln
Projektlaufzeit
  • 09/2012 – 08/2015
Projektförderung
  • Europäische Union und Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW im Rahmen des NRW-EU -Ziel 2 (EFRE) Förderwettbewerbs.
Projektbeschreibung

Strukturierte Versorgungsprogramme führen in der Regel zur Leitlinien näheren Behandlung, zur Prognoseverbesserung, zur Stärkung der Krankheitseinsicht sowie zur Steigerung der Lebensqualität. Der Zugang zu entsprechenden Modellen ist jedoch häufig bereits durch deren Ansatz und Struktur beschränkt. Darüber hinaus führen in der Alltagsrealität am ehesten wohl soziodemografische und psychologische Faktoren zu der Beobachtung, dass sich etwa die Hälfte der aus medizinischen Gründen geeigneten Patienten und Patientinnen nicht zur Teilnahme an einem solchen Programm entschließt. Ziel von GemaB ist es daher, im Rahmen eines bereits bestehenden Versorgungsmodells für Menschen mit chronischer Herzinsuffizienz den Einfluss soziodemografischer Faktoren – insbesondere Geschlechtszugehörigkeit und ethnische Herkunft – auf die Bereitschaft, an einem solchen Programm teilzunehmen, zu untersuchen.

Aufgabe des IMVRs ist es, zwei Fragebogen zu entwickeln: 1) Einen Fragebogen zur Modellakzeptanz, der im Rahmen von strukturierten Telefoninterviews bei allen aufgrund ihrer Erkrankung prinzipiell für das Versorgungsmodell in Frage kommenden Patienten und Patientinnen eingesetzt wird. 2) Einen Fragebogen zur Modellzufriedenheit, der 12 Monate nach Einschluss in das Modell zur Evaluation des Versorgungsmodells dient.

Wissenschaftliche/r Leiter/in der PIAT-Studie
  • Jun.-Prof. Dr. Nicole Ernstmann
  • Dr. Christoph Kowalski
Operative Projektleitung der PIAT-Studie
  • Dr. Anna Enders (geb. Schmidt)
Studentische Hilfskräfte der PIAT-Studie
  • Isabell Schellartz
  • Lara Schlomann
Kooperationspartner
Projektlaufzeit
  • 03/2012 – 03/2015
Projektförderung
  • Bundesministerium für Gesundheit (BMG) im Rahmen der Ressortforschung „Forschung im Nationalen Krebsplan“
Projektbeschreibung

Ziel der PIAT-Studie ist es, den Bedarf an Informations- und Schulungsmaßnahmen zur Stärkung der Patientenkompetenz bei Patientinnen und Patienten mit Mammakarzinom zu analysieren. In einer prospektiven Kohortenstudie sollen PatientInnen aus Brustkrebszentren sowie BrustkrebszentrumleiterInnen, zur Ermittlung des Informations- und Schulungsbedarf, zu drei Messzeitpunkten schriftlich befragt werden. Zur Entwicklung des Erhebungsinstruments werden neben einer Literaturrecherche Fokusgruppen mit PatientInnen und Versorgern durchgeführt. Das primäre Studienziel ist die Bedarfsermittlung. Das sekundäre Ziel der PIAT-Studie ist die Verknüpfung und Auswertung der Ergebnisse aus den unterschiedlichen Zentren bezüglich der genannten Zielgrößen. Die Studienergebnisse sollen die Entwicklung bedarfsgerechter Informations- und Schulungsmaßnahmen für betroffene Patientinnen und Patienten unter Berücksichtigung hemmender und fördernder Faktoren auf Versorgungseinrichtungsebene ermöglichen.

Für Betroffene sowie für alle Interessierte steht ein Video zur Verfügung, in dem einige Ergebnisse vom ersten Erhebungszeitpunkt der PIAT-Studie vorgestellt werden.

Am 23.01.2015 fand in Berlin der Workshop „Information & Beratung bei Brustkrebs – Was fehlt unseren Patientinnen und Patienten?“ statt. Im Rahmen des Workshops wurden Ergebnisse der PIAT-Studie vorgestellt und diskutiert. Weitere Informationen stehen Ihnen ab sofort zur Verfügung:

Weitere Informationen und Ergebnisse
Wissenschaftliche Projektleitung
  • Prof. Hans Wilhelm Höpp
Kooperationspartner
Operative Projektleitung
  • Dr. Antje Hammer
Projektlaufzeit
  • 06/2013 – 12/2014
Projektförderung
  • Stiftungsgelder (iEVF)
Projektbeschreibung

Das Kölner Infarkt Modell (KIM) ist eine Initiative des Rettungsdienstes der Stadt Köln und aller Kölner Kliniken zur optimalen Versorgung von PatientInnen mit akutem Herzinfarkt. Es ist bundesweit der bislang einmalige Versuch, in einer Millionenstadt mit komplexer Versorgungsstruktur Sektoren-übergreifende Standards zu etablieren und damit Leitlinienempfehlungen im Alltag konsequent umzusetzen.

Ziel des vom IMVR begleitetem Projektteils ist die Analyse zweier Fragestellung: (1) Inwieweit wirkt sich der Zeitpunkt (Tageszeit, Jahreszeit etc.) auf die leitlinienkonforme Versorgung der Patienten im KIM-Modell aus? (2) Gibt es Unterschiede in der Versorgung in Abhängigkeit des sozioökonomischen Status der beteiligten Patienten? Zur Beantwortung der Fragestellungen werden die im Projekt vorliegenden Patientendaten für den Zeitraum 2006-2012 ausgewertet.

Die Forschungsarbeit wird mit Stiftungsgeldern des iEVF gefördert und beinhaltet die in Zusammenarbeit mit Prof. Höpp gestaltete gemeinsame Betreuung von zwei Doktoranten.

Projektleitung
  • Prof. Dr. Holger Pfaff
  • Prof. Dr. Markus Wirtz (Institut für Psychologie, Pädagogische Hochschule Freiburg)
Projektdurchführung
  • Lena Ansmann
Projektlaufzeit
  • 11/2012 – 10/2014
Projektförderung
  • Deutsche Krebshilfe e.V.
Projektbeschreibung

Die Diagnose Brustkrebs und die mit der Therapie verbundenen Nebenwirkungen und Belastungen stellen Brustkrebspatientinnen vor vielfältige Herausforderungen. Um diese Herausforderungen erfolgreich bewältigen zu können, sind unterstützende Ressourcen notwendig. Für Brustkrebspatientinnen ist eine vertrauensvolle therapeutische Allianz zwischen Arzt und Patientin eine wesentliche Quelle sozialer Unterstützung. Bereits vorliegende Forschung zur Bedeutung der Arzt-Patienten-Kommunikation bei chronischen Erkrankungen unterstützt den Zusammenhang zwischen der Arzt-Patienten Beziehung und Patient-Reported Outcomes.

Das Forschungsprojekt WORG OUT geht der Frage nach, welchen Einfluss der Versorgungskontext auf die Kommunikation zwischen Arzt und Brustkrebspatientin hat. Es soll untersucht werden, inwiefern die von Patientinnen wahrgenommene psychosoziale Versorgung durch Ärzte mit Strukturen und Prozessen innerhalb des Krankenhauses zusammenhängt. Bisher existiert kaum Forschung zum Einfluss des Krankenhauskontextes auf die Arzt-Patienten-Interaktion. Die jährlich vom IMVR durchgeführten Patientinnenbefragungen in den nordrhein-westfälischen Brustzentren ergeben eine in den meisten Bereichen sehr hohe Zufriedenheit der Patientinnen. Dennoch sind wesentliche Unterschiede in der Patientenbewertung zwischen den Brustzentren erkennbar, die nicht allein auf Unterschiede zwischen den Patientinnen zurückzuführen sind. Mit diesem Forschungsprojekt wird versucht, die Unterschiede zwischen den Versorgungseinrichtungen, vor allem im Hinblick auf die Bewertung der Arzt-Patienten-Interaktion, zu erklären.

Zur Untersuchung der Fragestellung wird der Ansatz einer multiperspektivischen Organisationsdiagnostik genutzt. Es werden Daten aus Befragungen, die aus unterschiedlichen Perspektiven auf die nordrhein-westfälischen Brustzentren blicken, erstmals verknüpft. Genutzt werden Befragungsdaten von jährlich 3.000 – 4.000 Patientinnen mit primärem Mammakarzinom, Befragungsdaten von Schlüsselpersonen aus den Jahren 2007 und 2010 als auch Mitarbeiterbefragungsdaten aus dem Jahr 2010. Die Daten werden mit der Methode der Mehrebenenanalyse ausgewertet.

Die Ergebnisse werden dazu dienen, Empfehlungen zur Verbesserung der Arzt-Patienten-Interaktion auf der Organisationsebene der Brustzentren zu formulieren. Der Transfer der Ergebnisse soll durch die Rückmeldung an die Versorgungspraxis in einem Transfer-Workshop für die NRW-Brustzentren sichergestellt werden.

Wissenschaftliche Leiter/innen der WIN ON-Studie
  • Jun.-Prof. Dr. Nicole Ernstmann
  • Dr. Melanie Neumann (Universität Witten/Herdecke)
  • Prof. Dr. Holger Pfaff
  • Prof. Dr. Markus Wirtz
Wissenschaftliche Leitung des IMVR-Teilprojekts
  • Jun.-Prof. Dr. Nicole Ernstmann
Projektmitarbeiter/innen im IMVR-Teilprojekt
  • Anika Nitzsche (operative Projektleitung)
  • Lena Ansmann
  • Tristan Gloede
  • Sophie Groß
Kooperationspartner
Projektlaufzeit
  • 03/2011 – 12/2013
Projektförderung
  • Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und Köln Fortune
Projektbeschreibung

Gegenstand des Forschungsvorhabens WIN ON (Working conditions in oncology) ist die Frage, inwiefern sich die Organisationsstrukturen und -prozesse in Praxen niedergelassener Hämatologen und Onkologen (NHO) auf deren Arbeitserleben, die Kommunikation mit ihren Patienten und schließlich auf Patient-Reported Outcomes (z.B. Lebensqualität) auswirken. In einer qualitativen Vorstudie wurden NHO zu ihren Arbeitsbedingungen, ihrer Gesundheit, zur Kommunikation mit ihren Patienten und ihren selbst eingeschätzten Kommunikationsfähigkeiten interviewt. Auf Basis der qualitativen Vorstudie wurden standardisierte Fragebogen zu den oben genannten Themen entwickelt und in einer bundesweiten Befragung von NHO eingesetzt.

Darüber hinaus werden Patienten mit Kolorektalkarzinom, die bei den NHO in Behandlung sind, ebenfalls in einer prospektiven Studie mit vier Messzeitpunkten befragt. In den Patientenbefragungen werden die Erwartungen an den Arzt und das Arztgespräch, die Wahrnehmung der Kommunikation mit dem Arzt und Patient-Reported Outcomes über einen Zeitraum von sechs Monaten erfasst.

Weitere Informationen und Ergebnisse

Nachfolgend finden Sie themenspezifisch aufbereitete Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt WIN ON – Working Conditions in Oncology.

Groß, S.E., Ernstmann, N., Jung, J., Karbach, U., Ansmann, L., Gloede, T.D., Pfaff, H., Wirtz, M., Baumann, W., Schmitz, S., Osburg, S., Neumann, M. Can a stressed oncologist be good in a consultation? A qualitative study on the oncologists’ perception. European Journal of Cancer Care DOI: 10.1111/ecc.12199

Ansmann, L., Nitzsche, A., Neumann, M. Gestresst, aber zumeist zufrieden (2014). Deutsches Ärzteblatt, 111(7):A262-264.

Presseschau

Artikel „Wie Arbeitsbedingungen die Patientengespräche beeinflussen“ auf aerzteblatt.de vom 27.08.2014.

Artikel „Das sorgt für Stress im Praxisalltag“ auf aerztezeitung.de vom 29.08.2014.

Projektleitung und -durchführung
  • Jun.-Prof. Dr. Lena Ansmann
Projektlaufzeit
  • 2014
Projektbeschreibung

Eine wesentliche Aufgabe des Innerbetrieblichen Gesundheitsmanagements in der Personalentwicklung der Techniker Krankenkasse (TK) besteht in der stetigen Erfassung der Ressourcen und Belastungen, deren Einfluss auf den Gesundheitszustand und die Arbeitsfähigkeit der MitarbeiterInnen. Dabei ist die schriftliche Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine effektive Methode, um die Wirksamkeit von Maßnahmen des Innerbetrieblichen Gesundheitsmanagements zu messen. Eine bundesweite Befragung aller TK-Mitarbeiter zum Thema Gesundheit (TK Gesundheitsbefragung) wurde im April 2014 durchgeführt. Das Ziel der Befragung auf den Ebenen der verschiedenen Organisationseinheiten der TK ist es, spezifische Einflussfaktoren auf die Arbeitsfähigkeit zu ermitteln, um gezielte Maßnahmen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit abzuleiten.

Das Projekt beinhaltet die Aufbereitung des Rohdatensatzes sowie die Durchführung statistischer Analysen als Grundlage zur Erstellung von Ergebnisberichten für die Organisationseinheiten der TK. Im Rahmen des Projekts werden über 750 Organisationseinheiten betrachtet, welche aus Teams, Dienststellen, Fach- und Vorstandsbereichen und der TK gesamt bestehen. Dies beinhaltet u. a. die Aufbereitung des Rohdatensatzes, die Skalenbildung, Datentransformation, Häufigkeitsauswertungen und multivariate Regressionsanalysen der von der Techniker Krankenkasse erhobenen Mitarbeiterdaten. Des Weiteren werden Mehrebenenanalysen zu den Zusammenhängen zwischen den zentralen Konstrukten (z. B. Tätigkeitsspielraum und Arbeitsfähigkeit) auf verschiedenen Ebenen analysiert. Die Ergebnisse dienen der Personalentwicklung der TK für die Berichterstellung. Weiterhin ist das IMVR damit beauftragt, basierend auf den Analyseergebnissen, Empfehlungen für Maßnahmen zur Verbesserung der Mitarbeitergesundheit und -leistung abzuleiten.

Projektleitung
Projektdurchführung
  • Anika Nitzsche
Partner
  • Prospektiv GmbH
  • IVAM e.V.
Modellbetriebe
  • Bartels Mikrotechnik GmbH
  • LIMO Lissotschenko Mikrooptik GmbH
  • NanoFocus AG
Projektlaufzeit
  • 07/2009 – 04/2013
Projektförderung
  • Bundesministerium für Bildung und Forschung
  • Europäische Sozialfonds für Deutschland
  • Europäische Union im Rahmen des Programms „Arbeiten, Lernen, Kompetenzen entwickeln – Innovationsfähigkeit in einer modernen Arbeitswelt“.
Projektbeschreibung

Hintergrund: Die Mikrotechnik- und Nanotechnologie-Industrie in Deutschland ist eine eher junge und dynamische Wachstumsbranche, die als Innovationstreiber unzählige industrielle Wertschöpfungen anstößt. Der Bedarf an Fachkräften in der Mikrotechnik- und Nanotechnologie-Industrie wächst, Berufsgruppen mit hohem spezifischen und erfolgskritischem Wissen sind hier prägend. Die dortigen Berufsfelder erfahren regelmäßig rasante Veränderungen. Deshalb stellt die ständige (Weiter-)Qualifizierung ein unabdingbares Erfordernis dar. Zudem erzeugen die hohe Wettbewerbsintensität in einem globalisierten Markt mit immer kürzeren Produktzyklen und der Diffusion neuer Technologien einerseits sowie die sozialen und demografischen gesellschaftlichen Entwicklungen andererseits für die Unternehmen der Branche einen großen Veränderungsdruck: Flexibilisierung lautet die große Herausforderung. Die Arbeitssituation der hochqualifizierten Mitarbeiter/innen führt zu einem relativ hohen Anspruchs- und damit Belastungsniveau. Hinzu kommt, dass die Bindung vorhandener und die Rekrutierung neuer Fachkräfte eine existenzielle Herausforderung für die Unternehmen bedeutet.

Ziele: Gesamtziel des Verbundprojektes „GeMiNa“ ist die Gestaltung der Balance von Flexibilität und Stabilität durch implizite Vereinbarungen in der Mikrotechnik- und Nanotechnologie-Industrie. Hierzu werden Work-Life-Balance Konzepte mit Hilfe des Gestaltungsinstrumentes des psychologischen Vertrages in Modellbetrieben erarbeitet und implementiert sowie im weiteren Projektverlauf evaluiert.

Work-Life-Balance: Unternehmen der Mikrotechnik und Nanotechnologie werden in Zukunft nur erfolgreich sein, wenn sie in ihre wichtigste Ressource – ihre Mitarbeiter/innen – investieren. Neben Qualifikation und Wissen gehört jedoch eine funktionierende Balance von Arbeit und Privatleben, auch als Work-Life-Balance (WLB) bezeichnet, zu den Leistungs- und Erfolgsfaktoren. Von einer guten WLB profitieren Mitarbeiter/innen und Unternehmen gleichermaßen. Für Unternehmen können Wettbewerbsvorteile beispielsweise in Form einer Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber und Vorteile bei der Gewinnung und Bindung von Fachkräften entstehen. Des Weiteren können WLB-Maßnahmen dazu beitragen, das Engagement, die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter/innen zu erhöhen. Weiter konnten bereits Effekte auf physische und psychische Gesundheitsindikatoren (z.B. körperliche Beschwerden, Depressionen, Burnout) nachgewiesen werden, so dass mit einer Förderung der WLB auch ein wichtiger Beitrag zur Gesundheitsförderung der Beschäftigten geleistet werden kann, was letztendlich auch positive Auswirkungen auf die Fehlzeiten hat.

Der psychologische Vertrag als Gestaltungsmodell für eine bessere Work-Life-Balance: Obwohl im angelsächsischen Raum bereits populär, findet das Konzept des psychologischen Vertrags in Deutschland noch kaum Berücksichtigung. Der psychologische Vertrag beinhaltet eine Vielzahl von gegenseitigen Erwartungen der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber, die nicht im formalen Arbeitsvertrag fixiert sind. Bis Ende der 1990er Jahre fanden sich im psychologischen Vertrag typische Inhalte wie Arbeitsplatzsicherheit, Aufstiegsmöglichkeiten etc. auf der Arbeitnehmerseite; hohe Arbeitsqualität, Loyalität, Flexibilität, Engagement etc. auf der Arbeitgeberseite. Doch aufgrund permanenter Flexibilisierungsmaßnahmen der Unternehmen und steigender Marktanforderungen haben sich auch die psychologischen Verträge gewandelt. Eigenverantwortung für die Beschäftigung ersetzten zum Beispiel die Arbeitsplatzsicherheit. Die Eigenverantwortung für berufliche Entwicklung und die Arbeitsmarktfähigkeit tritt an die Stelle von unternehmensbezogener Spezialisierung und internen Aufstiegsmöglichkeiten. Der „klassische“ psychologische Vertrag trägt nicht mehr. Die Folge war und ist, dass sich die Beschäftigten dem Unternehmen weniger verbunden fühlen und ihr zusätzliches Engagement reduzieren. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen diese systematische Transformation des impliziten Deals „Arbeitsplatzsicherheit gegen hohe Leistungs- und Flexibilitätsbereitschaft“. Unternehmen ersetzten Arbeitsplatzsicherheit durch kontinuierliche Förderung der Beschäftigungsfähigkeit. Dies verlangt den Beschäftigten deutlich mehr Verantwortung für die eigene Entwicklung ab („Arbeitskraftunternehmer“).

  • Qualitative Vorarbeiten: Leitfadeninterviews mit Mitarbeitern und Führungskräften in der Mikro- und Nanotechnologie-Branche
  • Ist-Analyse in drei Modellbetrieben sowie in weiteren Unternehmen der Branche: Bestandsaufnahme der Rahmenbedingungen sowie der gegenseitigen Erwartungen und Angebote zu Aspekten der Work-Life-Balance, Arbeitsbelastung etc. mittels Online-Befragung
  • Durchführung von Betriebsworkshops zum Thema Work-Life-Balance und Umsetzung von Maßnahmen in drei Modellbetrieben
  • Evaluation: Analyse der Wirksamkeit des Gestaltungsinstrumentes „psychologischer Vertrag“ zur Verbesserung der Work-Life-Balance mittels erneuter Befragung (Paneldesign)

Transfer: Das skizzierte Vorhaben wird zusammen mit drei Modellbetrieben der Mikrotechnik- und Nanotechnologie-Industrie entwickelt und umgesetzt. In einem ersten Schritt wird ein Erfahrungsaustausch zwischen den Modellbetrieben angeregt, der im weiteren Verlauf auch auf interessierte Unternehmen der Branche (Valuepartner) ausgeweitet wird. Im Rahmen des Transfers werden Zwischen- und Endergebnisse fach- und branchengerecht aufbereitet. Zu diesem Zweck werden neben einer Projekt-Homepage sowie weiteren Informationsmaterialien auch ein praxisbezogener Leitfaden verfasst. Dieser soll wichtige Hinweise und Aufschlüsse bezüglich des Vorgehens bei der Gestaltung und Umsetzung von psychologischen Verträgen enthalten. Gemeinsam mit dem IVAM e.V. – Fachverband für Mikrotechnik sowie weiteren geeigneten Transferpartnern werden diese Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Neben der „Ursprungsbranche“ Mikrotechnik- und Nanotechnologie ist ein Transfer in andere, artverwandte Branchen mit ebenfalls hohem Anteil von „Wissensarbeitern“ angestrebt (IT, Medien, etc.).

Projektdurchführung und Ansprechpartner
  • Jun.Prof. Dr. Nicole Ernstmann
Projektlaufzeit
  • 03/2011 – 07/2013
Projektförderung
  • Die Studie wird aus Eigenmitteln des IMVR finanziert.
Projektbeschreibung

Gegenstand des qualitativen Forschungsvorhabens ist die Frage, ob und aus welchem Grund sich die Kommunikation und Beziehung zwischen Patient und behandelndem Urologen im Verlauf der Therapie eines Prostatakarzinoms verändert. In längsschnittlichen Studien mit quantitativem Forschungsansatz ergeben sich erste Hinweise darauf, dass sich die Kommunikation zwischen Urologen und Patienten mit Prostatakarzinom über den zeitlichen Verlauf verändert und dass es hierbei Unterschiede zwischen den verschiedenen Therapieoptionen des Prostatakarzinoms gibt. Zur Erklärung dieser Befunde sollen ca. 12-15 einstündige leitfadengestützte Interviews mit Betroffenen durchgeführt, aufgezeichnet, transkribiert und inhaltsanalytisch ausgewertet werden. Die Patienten werden in Selbsthilfegruppen rekrutiert. Die Ergebnisse der Studie sollen dazu dienen, mögliche Ursachen für Störungen in der Kommunikation und Beziehung zwischen Arzt und Patient, wie zum Beispiel sich verändernde Kommunikationsbedürfnisse seitens der Patienten im Verlauf der Therapie, zu beschreiben und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Kommunikation abzuleiten.

Projektdurchführung und Ansprechpartner
Projektlaufzeit
  • 12/2011 – 12/2013
Projektförderung
  • Die Studie wird aus Eigenmitteln des IMVR finanziert.
Projektbeschreibung

Laut Leitlinie sollen Patienten mit einem akuten Schlaganfall in spezialisierten Zentren behandelt werden. Ziel der Studie ist es anhand von Routinedaten die Versorgungssituation der Schlaganfallpatienten in Deutschland darzustellen und kartographisch zu analysieren. Mögliche Ungleichheiten in der Versorgung durch die Krankenhäuser in städtischen und ländlichen Regionen werden im Hinblick auf die beobachtbare Thrombolyserate analysiert.

Grundlage der Datenanalyse sind die Qualitätsberichte der Jahre 2008 und 2010, die von allen nach §108 SGB V zugelassenen Krankenhäusern veröffentlicht werden müssen. Bei den Berechnungen für das Jahr 2010 können die Daten von 1300 unterschiedlichen Krankenhäusern (194.000 Schlaganfall Patienten ICD-10-GM 2010: I63) berücksichtigt werden. Anhand von logistischen Regressionen (STATA 12) werden mögliche Zusammenhänge zwischen Krankenhauseigenschaften (z.B. Lage des Krankenhauses, Bettenzahl, Anzahl der Schlaganfallpatienten) und der Durchführung von Lysetherapien untersucht. Die Identifikation möglicher Versorgungsprobleme erfolgt aufgrund kartographischer Darstellungen.

Projektleiter (deutscher Projektteil)
Operative Projektleitung (deutscher Projektteil)
  • Antje Hammer
Projektdurchführung (deutscher Projektteil)
  • Antje Hammer
Projektlaufzeit
  • 11/2009 – 04/2013 (Verlängert bis 08/2013)
Projektförderung
  • DUQuE wird durch das EU DG Research Grant in the 7th Framework Programme finanziert. Darüber hinaus wird der deutsche Projektteil finanziell durch Köln Fortune unterstützt.
Projektbeschreibung

Ziel des Projekts ist die Untersuchung der Wirksamkeit von Qualitätsverbesserungsmaßnahmen in europäischen Krankenhäusern. Zu diesem Zweck wird die Beziehung zwischen Qualitätsverbesserungsmaßnahmen, Unternehmenskultur, Beteiligung von Berufsgruppen und Eigenverantwortlichkeit von Patienten einerseits und der  Krankenhausversorgungsqualität (einschließlich klinischer Wirksamkeit, Patientensicherheit und Patienteneinbeziehung) andererseits untersucht.

Die Daten im DUQuE-Projekt wurden auf Basis eines Multi-Methodenansatzes insgesamt 8 Europäischen Ländern (Tschechei, Frankreich, Deutschland, Polen, Portugal, Spanien, Türkei und Großbritannien) erhoben. Die Datenerhebung erfolgte sowohl auf Krankenhaus-, Abteilungs-, Mitarbeiter-, als auch Patientenebene. Für die Bewertung krankenhausweiter Qualitätsverbesserungsstrategien wurden in jedem der teilnehmenden Länder 30 zufällig ausgewählte Krankenhäuser in die Stichprobe eingeschlossen. Zusätzlich wurden in 12 dieser 30 Krankenhäuser, Daten von Patienten erhoben, die hinsichtlich einer der vier Indikationen Akuter Myokardinfarkt, Hirninfarkt, Fraktur des Femurs und Spontangeburt behandelt werden.

Im Rahmen des Projektes war das IMVR die Koordinierungsstelle für die beteiligten Krankenhäuser in Deutschland.

Die Beteiligung der Krankenhäuser in den einzelnen Ländern fiel unterschiedlich aus. Insgesamt haben 192 Krankenhäuser in den einzelnen Ländern teilgenommen. In Deutschland haben sich insgesamt 13 Krankenhäuser an der umfangreichen Datenerhebung in der DUQuE-Studie beteiligt. Mehr als 10.000 Führungskräfte und Mitarbeiter sowie mehr als 6.500 Patienten haben sich an den Befragungen beteiligt, und es wurden Daten von mehr als 9.000 Patientenakten extrahiert.

Erste Ergebnisse des DUQUE-Projektes zeigen, dass es zukünftig weiterer evidenzbasierter und auch lernbasierter Qualitätsentwicklungen in europäischen Krankenhäusern bedarf. Im Rahmen der Studie wurde bereits eine Bewertungsplattform für teilnehmende Krankenhäuser geschaffen. Die Plattform soll zur Reflexion und zu Diskussionen der erzielten Ergebnisse anregen. Darüber hinaus wurden auf Grundlage der Ergebnisse der DUQuE-Studie Empfehlungen für Krankenhäuser zur Verbesserung der Versorgungsqualität entwickelt. Erste Ergebnisse sowie weitere Publikationen im Projekt finden Sie auf der Projekt-Webseite (www.duque.eu).

Koordination und Partner

Avedis Donabedian University Institute, Autonomous University of Barcelona.

Projektkoordination: Rosa Suñol. Co-Lead researcher: Oliver Groene

Partner: Academic Medical Centre (AMC) (Niek Klazinga); Netherlands Institute of Health Services Research (NIVEL) (Cordula Wagner); Dr Foster Intelligence (DFI) (Tim Baker); Central Denmark Region (RM)  (Paul Bartels); University of California in Los Angeles (UCLA) (Onyebuchi Arah); Institute for Medical Sociology, Health Services Research and Rehabilitation Science (IMVR) (Holger Pfaff); European Hospital and Healthcare Federation (HOPE) (Pascal Garel); European Society for Quality in Healthcare (ESQH) (Basia Kutryba).

Landeskoordinatoren: Czech National Accreditation Committee (František Vlček); Haute Autorite de Santé (Charles Bruneau); Polish Society for Quality Promotion in Health Care (Halina Kutaj-Wasikowska); General Directorate of Health (Margarida Franca); Foundation for the accreditation and the development of health services (Paula Vallejo); Turkish Society for Quality Management (Hasan Kus); Dr Foster Intelligence (Ellen Klaus / Alex Kafetz)

weitere Informationen

www.duque.eu

Projektdurchführung und Ansprechpartner
  • Dr. Christoph Kowalski
Projektlaufzeit
  • 02/2011 – 04/2012
Projektförderung
  • Das Projekt wird aus Eigenmitteln finanziert
Projektbeschreibung

Im Anschluss an die Befragung von Patientinnen und Patienten mit primärem Mammakarzinom wurde von Mitte Juni bis Ende September 2011 in den von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifizierten Brustkrebszentren eine Befragung von Schlüsselpersonen durchgeführt. Ziel der Schlüsselpersonenbefragung war es, nach der Patientenperspektive auch die versorgerseitige Akzeptanz des Brustkrebszentrenkonzepts zu untersuchen und einen vergleichenden Überblick über Strukturen und Prozesse der zertifizierten Brustkrebszentren in Deutschland zu gewinnen.

Zusätzlich soll mit den Daten untersucht werden, ob Strukturen und Prozesse erkennbar mit den Ergebnissen der Patientenbefragung zusammenhängen. Pro Krankenhaus wurde je ein Ansprechpartner in leitender Position angeschrieben und um Teilnahme an der Befragung gebeten. Als Ansprechpartner fungierten diejenigen Mitarbeiter der zertifizierten Brustkrebszentren, die bereits für die zuvor durchgeführte Patientenbefragung als Kontaktperson dienten, also in aller Regel die Leiter oder Zent-rumskoordinatoren bzw. von ihnen benannte Stellvertreter. Diese in der Literatur als „Key informant-“ oder „Schlüsselpersonenbefragung“ bezeichnete Methode ist ein häufig angewandtes Verfahren und nutzt das Wissen von Mitarbeitern, die in der Regel über Entscheidungsbefugnisse verfügen. Zum Einsatz kam der Fragebogen für Schlüsselpersonen in Brustkrebszentren 2011 (FRIZ 2011).

Ein Teil der verwendeten Fragen kam bereits in der 2010 in Nordrhein-Westfalen vom IMVR in den von der Ärztekammer Westfalen-Lippe zertifizierten Brustzentren durchgeführten Befragung zum Einsatz (Projekt EBRU 2). Andere wurden für diese Befragung neu entwickelt oder waren bereits in vergleichbaren Befragungen in den USA im Einsatz. Aus 149 von insgesamt 243 Operationsstandorten gingen innerhalb des Befragungszeitraums ausgefüllte und auswertbare Fragebogen ein. 110 der 149 teilnehmenden Operationsstandorte hatten zuvor bereits an der Befragung von Patientinnen mit primärem Mammakarzinom in den gleiche Zentren teilgenommen. Im Hinblick auf Verbesserungen der Versorgungsqualität genießt das Konzept unter den befragten Schlüsselpersonen eine hohe Zustimmung.

Das Konzept wird insgesamt fast durchgehend als gut oder sehr gut bewertet. Sowohl der Kontakt zu den niedergelassenen Ärzten als auch das Ansehen der Häuser haben sich in der Wahrnehmung der Befragten seit Einführung des Konzepts in der weit überwiegenden Zahl der Häuser verbessert.

Ergebnisse

Den Ergebnisbericht zur DKG-Schlüsselpersonenbefragung finden Sie hier.

Projektleitung
  • Prof. Dr. Lothar Weißbach, Stiftung Männergesundheit
Wissenschaftliche Leitung des ZVFK-Teilprojekts
Ausführende Studienbüros:
  • Clinische Studien Gesellschaft mbH (CSG) mediq.us GmbH
  • Zentrum für Versorgungsforschung Köln (ZVFK)
Operative Projektleitung des ZVFK-Teilprojekts
  • Jun.-Prof. Dr. Nicole Ernstmann
Projektlaufzeit
  • 03/2008 – 03/2013
Projektbeschreibung

Das Prostatakarzinom macht ca. 20% aller Krebsneuerkrankungen des Mannes aus. Wenngleich es sich um einen langsam wachsenden Tumor handelt, ist das Prostatakarzinom für ca. 10% aller Krebstodesfälle bei Männern verantwortlich. In Deutschland sterben jährlich ca. 11.000 Männer an dieser Krebsart. Die Behandlung des Prostatakarzinoms ist abhängig von der Ausbreitung des Tumors, dem Stadium bzw. Malignitätsgrad, dem Alter und dem Gesundheitszustand des Patienten. Die Entscheidung für eine Therapieform sollte nach umfassender Patienteninformation über die Risiken und den Nutzen der einzelnen Therapieoptionen sowie in Absprache mit dem Patienten erfolgen. Das persönliche Arzt-Patienten-Gespräch ist dabei die bevorzugte Form der Information. Studien zeigen, dass die Compliance und Adhärenz der Patienten mit lokal begrenztem Prostatakarzinom von der gewählten Therapieform abhängig ist. Es gibt Hinweise darauf, dass wenig invasive Verfahren, die mit vergleichsweise geringen Einschränkungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität einhergehen, von den Prostatakrebs-Patienten bevorzugt werden. Insbesondere bei der Diagnose eines Prostatakarzinoms gilt es daher, die individuelle Balance zwischen dem natürlichen Krankheitsverlauf des Prostatakarzinoms und der persönlichen Lebenserwartung des Patienten zu bestimmen. Für das Stadium des lokal begrenzten Prostatakarzinoms werden fünf grundsätzliche therapeutische Strategien unterschieden, deren Überlegenheit noch nicht eindeutig belegt ist: H = Hormone, A = Active Surveillance, R = Radiotherapy, O = Operation und W = Watchful Waiting.

Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel der HAROW-Studie, die aktuelle Versorgungssituation in Deutschland zu beschreiben sowie prospektiv Krankheitsverläufe in Abhängigkeit der jeweiligen therapeutischen Strategie zu untersuchen. Dazu ist die HAROW-Studie als offene, nicht-interventionelle Beobachtungsstudie angelegt. Geplant ist, dass 5.000 Patienten mit neu diagnostiziertem, lokal begrenztem Prostatakarzinom in die Studie eingeschlossen werden.

Das IMVR ist verantwortlich für die Messung und Auswertung relevanter Aspekte der Arzt-Patient-Interaktion aus Patientensicht. Untersucht werden in sechsmonatigen Abständen die Information und Aktivierung des Patienten durch die niedergelassenen Urologen, die ärztliche Zuwendung und Unterstützung des Patienten sowie die ärztliche Empathie.

Projektleitung
Projektlaufzeit
  • 02/2008 – 03/2012
Projektförderung
  • Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektbeschreibung

Aufbauend auf den bisherigen Studien zur psychotherapeutischen Intervention bei Unfallopfern soll ein umfassendes Konzept zur psychosozialen Versorgung von Unfallverletzten entwickelt, praktisch erprobt und evaluiert werden. Das Interventionsprogramm Advanced Trauma Psychosocial Support (ATPS) wurde in Anlehnung an das für die medizinische Versorgung von Traumapatienten durch das American College of Surgeons erstellte Advanced Trauma Life Support (ATLS) – konzipiert und etabliert ein standardisiertes Vorgehen für die psychosoziale Versorgung von Unfallopfern. ATPS besteht aus zwei Teilen: Der erste Teil umfasst ein Schulungskonzept für unfallchirurgisch tätige Ärzte mit einem allgemeinen Modul zu Basisfertigkeiten der Arzt-Patienten Kommunikation und einem spezifisch für die Unfallchirurgie konzipierten Modul zur besonderen psychosozialen Situation von unfallchirurgischen Patienten. Letzteres vermittelt dem Arzt die nötige Kompetenz, auf psychosoziale Probleme einzugehen und Patienten mit psychopathologischen Reaktionen bereits während des stationären Aufenthalts zu identifizieren. Die zweite Säule von Advanced Trauma Psychosocial Support (ATPS) besteht darin, diesen auffälligen Patienten eine psychotherapeutische Intervention anzubieten, die spezifisch auf die Symptomatik und Bedürfnisse von traumatisierten Patienten abgestimmt ist. Im Rahmen der Studie soll über einen Zeitraum von 36 Monaten ein Prä-Post Design zur Evaluierung der Wirksamkeit des ATPS realisiert werden. Gemessen wird, ob sich das Kommunikationsverhalten der Unfallchirurgen durch das Training dauerhaft verbessert, welche Einflüsse ein verbessertes Kommunikationsverhalten auf die psychosoziale Versorgung der Patienten hat (Vertrauen in die Ärzte) und ob die Ärzte psychosoziale Diagnosekompetenzen zur Identifizierung auffälliger Patienten erworben haben. Darüber hinaus werden die Effekte der psychotherapeutischen Intervention analysiert und ihre Eignung zur störungsbildspezifischen Therapie von Unfallopfern bewertet.

ATPS ist ein Kooperationsprojekt mit dem Institut für Forschung in der Operativen Medizin (IFOM) der Privaten Universität Witten/Herdecke gGmbH (Projektleiter des IFOM-Studienteils: Prof. Dr. Rolf Lefering.)

Projektleitung
  • Dr. med. Frank Vitinius (Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie der Uniklinik Köln)
  • Stephanie Tieden (Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie der Uniklinik Köln)
  • Dr. Oliver Ommen
  • PD Dr. med. Christian Albus (Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie der Uniklinik Köln)
Operative Projektleitung
  • Dr. med. Frank Vitinius
Projektlaufzeit
  • 2009- 2012
Projektförderung
  • Die Studie wird aus Eigenmitteln des IMVR finanziert
Projektbeschreibung

Mithilfe dieser retrospektiven Studie soll festgestellt werden, ob sich durch eine systematische Analyse von Patientenfragebögen Faktoren identifizieren lassen, die den Erfolg einer stationären psychodynamischen Therapie vorhersagen können. Dies soll dabei helfen, den möglichen Erfolg im Voraus abzuschätzen. Aus den hierbei identifizierten Prädiktoren soll anschließend ein Screeninginstrument entwickelt werden, das eingesetzt werden kann, um den Therapeuten bei der Entscheidung zu unterstützen, ob dem Patienten eine stationäre Therapie angeboten werden sollte oder nicht. Diese Studie dient zur Vorbereitung einer prospektiven Studie auf dem Gebiet der Prädiktoren.

Projektleitung
Projektdurchführung
  • Christoph Kowalski
  • Lena Ansmann
Projektlaufzeit
  • 04/2010 – 03/2012
Projektbeschreibung

Vor dem Hintergrund der Einführung des nordrhein-westfälischen Brustzentrenkonzepts förderte das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW (MAGS-NRW) zwischen Juli 2006 und Dezember 2008 eine Studie, die es zum Ziel hatte, die Veränderungen in den Strukturen und Prozessen der Brustkrebsversorgung in NRW zu dokumentieren und deren Auswirkungen auf die Behandlungsergebnisse zu untersuchen. Durchgeführt wurde die Studie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Uniklinik Köln, der Ruhr-Universität Bochum sowie der Universität Düsseldorf mit Unterstützung durch die Ärztekammer Westfalen-Lippe.

Anschließend an den Abschlussbericht ergeben sich weiterführende Fragen, die allein mit den vorliegenden Daten nicht zu beantworten sind. Um weitere Aussagen bezüglich der Umsetzung von Anforderungskriterien, der Mitarbeiterperspektive und möglicher Zusammenhänge mit der patientenseitig wahrgenommenen Versorgungsqualität zu treffen, wurde mit EBRU II ein Folgeprojekt initiiert, das sowohl eine Nachbefragung der Schlüsselpersonen in den Brustzentren als auch eine Befragung der mit der Versorgung der Patientinnen betrauten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Gegenstand hat. EBRU II wird vom Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen – Strategiezentrum Gesundheit gefördert. Die erneute Befragung der Brustzentren soll mittelfristige Veränderungen und deren Auswirkungen untersuchen und der Frage nachgehen, inwiefern sich die Implementierung bestimmter Anforderungskriterien dauerhaft in der patientenseitig wahrgenommenen Versorgungsqualität niederschlägt. Es besteht die Möglichkeit, die Daten unmittelbar mit denen der Ersterhebung zu verknüpfen. Die Mitarbeiterbefragung untersucht die Auswirkungen der Konzepteinführung auf die Organisationsabläufe und das Organisationsklima. Die Inhalte der zwei Module zur Untersuchung der mittelfristigen Auswirkungen der Einführung des Brustzentrenkonzeptes auf die Versorgungsqualität und die Organisation sowie das Klima der Einrichtungen sind im Einzelnen:

1. Modul: Nachbefragung der Schlüsselpersonen der Brustzentren (Follow-up der Krankenhausleitung): Der Implementierungsstand des Kriterienkatalogs wurde zweieinhalb Jahre nach Ersterhebung mit einem weitgehend identischen Fragebogen erneut erhoben. Die Befragung fand in der ersten Jahreshälfte in 2010 statt.

2. Modul: Befragung der mit der Versorgung der Patientinnen mit primärem Mammakarzinom betrauten MitarbeiterInnen der Operationsstandorte: Die Befragung der Mitarbeiter erfolgte mittels etablierter und einheitlicher Kennzahlen, die teils Bestandteil des Kölner Mitarbeiterkennzahlenbogens (MIKE) (Pfaff et al. 2004) sind, teils der nationalen und internationalen Forschung entlehnt und teils eigens zum Zwecke der durchgeführten Befragung entwickelt werden. Die Befragung fand in der zweiten Jahreshälfte in 2010 statt.

Projektleitung
Projektdurchführung
  • Anika Nitzsche
  • Julia Jung
  • Birgit Lehner
Projektlaufzeit
  • 10/2007 – 10/2010
Projektbeschreibung

Das dreijährige BMBF-Verbundprojekt „PräKoNeT“ wird unter der Konsortialführerschaft der Core Business Development GmbH zusammen mit dem IMVR der Universität zu Köln und der Universität Duisburg-Essen (Lehrstuhl für Medizin-Management) gemeinsam mit den Valuepartnern: Technikerkrankenkasse, AOK (Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung), BKK BV, verdi-innotec, sowie Unternehmen und Arbeitskreisen und Fachausschüssen des BITKOM e.V. realisiert.

Im Fokus des Projektes steht der Erhalt der Innovations- und Beschäftigungsfähigkeit von Fachkräften der Informationstechnologie- und Kommunikations- (ITK-) Branche über das ganze Arbeitsleben durch Integration einer dieser Wissensarbeit adäquaten Gesundheitsförderung.

Das Gesamtziel des Verbundvorhabens ist es, in einer zukunftsfähigen, nachhaltigen Akteursallianz eine neue Dimension des präventiven Arbeits- und Gesundheitsschutzes zu entwickeln, einzusetzen und zu fördern, um diese in die Innovationsstrategien der ITK-Unternehmen zu integrieren. Dazu werden im Projektverlauf folgende Teilziele verfolgt:

  • Diagnose der Gesundheitsförderungsreife in über 500 ITK-Unternehmen.
  • Partizipative Entwicklung von innovativen Gestaltungslösungen zur betrieblichen Gesundheitsförderung durch Personal- und Kompetenzentwicklung.
  • Entwicklung von Instrumenten und Gestaltungsansätzen für präventive Arbeitsprozesse und -abläufe der wissensbasierten Arbeit in ITK-Unternehmen.
  • Implementierung und Gestaltung der entwickelten Konzepte der betrieblichen Gesundheitsförderung in ITK-Modellunternehmen entsprechend der ermittelten Gesundheitsförderungsreife unter Nutzung innovativer Methoden der Wissenskommunikation.
  • Implementierung von ausgewählten Lösungsstrategien zur Bewältigung typischer Stresssituationen in der Wissensarbeit (z.B. Optionsstress) in ITK-Unternehmen durch Explizierung von Erfahrungswissen.
  • Ökonomische Bewertung des dafür erforderlichen Aufwand-Nutzen-Verhältnisses.
  • Qualitative und quantitative Bewertung sowie ökonomische Evaluation (Kosten-Effektivitätsanalyse) der umgesetzten Lösungsstrategien.
  • Prüfung der Übertragbarkeit des Modells auf Projekte der Fokusgruppe im Projektverlauf.
  • Zielorientierter breiter Wissenstransfer der erarbeiten Erkenntnisse und gewonnenen Erfahrungen sowohl zwischen den ITK-Unternehmen, über die Arbeitskreise und Fachausschüsse in den BITKOM e.V., zu den Krankenkassen, den Gewerkschaften, zur Fokusgruppe IT / Wissensökonomie, zu Multiplikatoren (Verbände, IHK, RKW usw.) und in die breite Öffentlichkeit. Das erfolgt sowohl in direkter Wissenskommunikation als auch digital über eine interaktive Internetplattform www.praekonet.de und durch die Nutzung weiterer Medien.
  • Entwicklung einer Unternehmen und Institutionen übergreifenden Akteursallianz über die Bildung von Netzwerken während des gesamten Projektverlaufes. Erarbeitung eines Konzeptes zu deren nachhaltigen Weiterführung.
Projektleitung
Projektberatung
  • Prof. Dr. Klaus Berger (Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Universitätsklinikum Münster)
Operative Projektleitung
Projektdurchführung
Projektlaufzeit
  • 07/2008 – 12/2010
Projektförderung
  • Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen
Projektbeschreibung

Als begleitendes Versorgungsforschungsprojekt ist Ziel der Studie, die Umsetzung des Versorgungsvertrages zwischen der Knappschaft-Bahn-See, dem Herner Ärztenetz und dem Marienhospital Herne einerseits im Sinne eines lernbasierten Qualitätsmangements zu begleiten und darüber hinaus das Leistungsgeschehen aus gesundheitsökonomischer sowie aus Patientenperspektive zu analysieren.

Im Fokus steht hierbei die Versorgung von Patientinnen und Patienten, die 75 Jahre alt oder älter sind. Mittels einer intensivierten ambulanten Therapie (IAT) sowie der Entwicklung und Implementierung von sektorenübergreifenden Behandlungspfaden zu ausgewählten Erkrankungen soll eine Behandlung im gewohnten häuslichen Umfeld unterstützt und ermöglicht werden.

Folgende Aspekte des Leistungsgeschehens werden untersucht:

  • Analyse des funktionellen Status der eingeschriebenen PatientInnen sowie der Interventionsansätze anhand der durch STEP gewonnenen Daten
  • Identifikation von Hochrisikogruppen (STEP-Fragebogen)
  • Evaluation von Lebensqualität und Patientenzufriedenheit
  • Evaluation der Akzeptanz aller beteiligten Akteure (Qualitative Inhaltsanalyse)
  • Evaluation der Akzeptanz der Behandlungspfade
  • Gesundheitsökonomische Analyse der Leistungsdaten der Krankenkasse
Projektleitung
Ansprechpartner
  • Dr. Sophie Groß
  • Markus Alich
Projektbeschreibung

Im Rahmen der (Re-)Zertifizierung der Darmkrebszentren nach dem Anforderungskatalog der Deutschen Krebsgesellschaft ist eine jährliche Patientenbefragung vorgeschrieben. Analog zur bundesweiten Befragung der nach den Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (DKG) zertifizierten Brustkrebszentren wurde auch den von der DKG zertifizierten Darmkrebszentren im Jahr 2013 erstmals angeboten, an einer einheitlichen Befragung von Patientinnen und Patienten mit einer erstmaligen Darmkrebserkrankung teilzunehmen. Alle Patientinnen und Patienten, die während des aktuellen Krankenhausaufenthaltes wegen Darmkrebs operiert wurden und für die eine gesicherte Diagnose und mindestens eine postoperative Histologie vorliegt, werden in die Befragung eingeschlossen. Die Patientinnen und Patienten werden im Darmkrebszentrum kurz vor der Entlassung gefragt, ob sie bereit sind, an der Befragung teilzunehmen. Die ausgefüllten Einverständniserklärungen der Patientinnen und Patienten werden jeweils am Ende der Woche an das IMVR geschickt. Die Befragung findet in der nächsten Woche postalisch-poststationär statt, d.h. die Patientin/ der Patient bekommt den Fragebogen nach der Entlassung vom IMVR nach Hause geschickt. Die Befragung erfolgt in Anlehnung an die Total Design Methode nach Dillman. Als Befragungsinstrument kommt der Kölner Patientenfragebogen für Darmkrebs (KPF-DK) zum Einsatz. Der darmkrebsspezifische Kölner Patientenfragebogen (KPF-DK) enthält u.a. Module zur Krankenhausorganisation, zur Arzt- bzw. Pflegekraft-Patient-Interaktion, zur Information und zur Zufriedenheit. Die Daten werden anschließend im IMVR eingegeben, qualitätsgesichert und anschließend ausgewertet.

Ziel der Befragung ist es, mittels einheitlichem Fragebogen und Befragungsdesign für Darmkrebszentren miteinander vergleichbare Daten zur patientenseitig wahrgenommenen Versorgungsqualität zu erhalten und so die Gegenüberstellung der Ergebnisse der Häuser untereinander zu ermöglichen. Die Ergebnisse geben Auskunft über die Versorgungsqualität in den Darmkrebszentren und werden zu Benchmarking-Zwecken von den Operations-Standorten genutzt.

Projektleitung
ANsprechpartner
  • Markus Alich
Projektlaufzeit
  • 03/2010 – 11/2010
Projektförderung
  • Deutsche Krebsgesellschaft (DKG)
Projektbeschreibung

Hintergrund: Den nach den Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (DKG) zertifizierten Brustkrebszentren wurde im Jahr 2010 angeboten, an einer einheitlichen und für die Häuser kostenlosen Befragung von Patientinnen und Patienten mit primärem Mammakarzinom teilzunehmen. Diese Befragung wurde vom Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR) der Humanwissenschaftlichen Fakultät und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln durchgeführt.

Methoden: Die im Befragungszeitraum zwischen März und November 2010 in den teilnehmenden Krankenhäusern operierten Patientinnen und Patienten wurden kurz vor der Entlassung nach Ihrem Einverständnis zur Teilnahme an der Studie gefragt. Wurde das Einverständnis erteilt, übermittelten die Krankenhäuser die klinischen Indikatoren (darunter Grading, Tumorgröße, Nodalstatus, Metastasen) und die Adressangaben zu den Patientinnen einmal wöchentlich an das IMVR. Dieses verschickte die Fragebogen an die Patientinnen. Die Befragung erfolgte postalisch-poststationär in Anlehnung an die „Total Design Method“ mit einem Erstanschreiben inkl. portofreiem Rückumschlag und zwei Erinnerungsschreiben. In der Befragung wurde der Kölner Patientinnenfragebogen für Brustkrebs (KPF-BK) eingesetzt. Dieser ist modular aufgebaut und misst eine Fülle von Teilleistungsdimensionen der stationären Versorgung, darunter beispielsweise die Aufnahmeabwicklung, die von der Patientin wahrgenommene Interaktion mit dem Personal, die Qualität der Hotelleistungen, die Qualität der zur Verfügung gestellten Informationen sowie die allgemeine Zufriedenheit. Die Darstellung der Ergebnisse erfolgte in pseudonymisierter Form: Die Brustkrebszentren sind ausschließlich über einen Schlüssel zu identifizieren, der nur dem betreffenden Brustkrebszentrum vorliegt. So können die Zentren die eigenen Befragungsergebnisse mit denen der anderen Zentren vergleichen, ohne dass deren Identität ersichtlich wäre.

Ergebnisse: 128 von 195 Brustkrebszentren und 160 von 251 OP-Standorten nahmen an der Patientenbefragung teil. 8226 Patienten gaben ihr Einverständnis, an der Befragung teilzunehmen. Insgesamt konnten 7301 Fragebogen in die Auswertung eingeschlossen werden. Die bereinigte Rücklaufquote beträgt damit 88,76 %. Insgesamt zeigen die Ergebnisse eine hohe Zufriedenheit der Patientinnen mit der Versorgung in den DKG-zertifizierten Brustkrebszentren. Insbesondere in Bezug auf die medizinische Behandlung oder die Sauberkeit äußern sich nur wenige Patientinnen unzufrieden. Auch das Vertrauen in Ärzte und Pflegekräfte ist ausgesprochen hoch. Es zeigen sich jedoch auch deutliche Verbesserungspotenziale, beispielsweise bei der Bereitstellung von Informationen und bei der Einbeziehung der Patientinnen in die Behandlung. Insgesamt ist hervorzuheben, dass zwischen den Brustkrebszentren zum Teil erhebliche Unterschiede in der Patientenzufriedenheit und –bewertung zu verzeichnen sind.

Fazit: Mit über 7000 teilnehmenden Patientinnen und 160 teilnehmenden Krankenhäusern ist die vorgestellte Studie eine der größten auf Brustkrebspatientinnen zugeschnittenen Befragungen in Europa. Bei insgesamt guter Bewertung der Versorgung zeigen sich Verbesserungspotenziale bei einer Reihe von Aspekten wie z.B. Einbeziehung in die Behandlung. Zu Tage treten zudem teilweise deutliche Unterschiede zwischen den Brustkrebszentren. Die Darstellung der Resultate im Ergebnisbericht ermöglicht es den einzelnen Brustzentren, die Stärken und Schwächen des eigenen Brustzentrums im Vergleich zu den übrigen Brustzentren zu analysieren. Der Ergebnisbericht kann von den Brustkrebszentren genutzt werden, um gezielt Maßnahmen im Sinne eines „lernenden Krankenhauses“ einzuleiten. Die in den Jahren zuvor in Nordrhein-Westfalen gemachten Erfahrungen zeigen, dass die Ergebnisse der Befragung erfolgreich genutzt werden können.

Den Ergebnisbericht 2010 der DKG Patientenbefragung finden Sie hier.

Forschungsbericht 03-2011 der Veröffentlichungsreihe des Instituts für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR) der Universität zu Köln, ISSN: 2190-8257, Köln, Mai 2011

Projektleitung
  • Professor Dr. Raymond Voltz, Uniklinik Köln (Zentrum für Palliativmedizin)
Kooperationspartner
Projektlaufzeit
  • 2009 – 2010
Projektförderung
  • Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) – Projektnummer 34221263
Projektbeschreibung

Äußert ein Patient mit einer schweren, zum Tode führenden Erkrankung den Wunsch nach einem vorzeitigen Tod, z.B. durch (ärztlich assistierten) Suizid oder durch Tötung auf Verlangen, so muss dies aus palliativmedizinischer Erfahrung nicht ein unveränderlicher Wunsch sein, sondern kann sich im Zeitverlauf u.a. durch therapeutische Maßnahmen ändern. Zudem ist zu beobachten, dass sich dieser Wunsch entwickelt und sich in Intensität, Dauer und Qualität deutlich ändern kann. Ein validiertes Instrument könnte (1) helfen, einen gesteigerten Todeswunsch früher als bisher differenziert zu diagnostizieren, so dass rascher entsprechende Hilfen angeboten werden können sowie (2) als neues Outcome-Kriterium für kontrollierte Effektivitätsstudien therapeutischer Maßnahmen verwendet werden. Im Rahmen des Erstantrags konnten wir zeigen, (1) dass ein Forschungsprojekt an schwer kranken Patienten zum Thema Todeswunsch in Deutschland schwierig aber machbar ist, (2) dass das Konzept „Todeswunsch“ nicht einfach als die Kehrseite des Konzeptes „Lebenswillen“ zu sehen ist, da beide zeitgleich beim gleichen Patienten auftreten können und daher als jeweils eigenständig verstanden werden können und (3) die derzeitige Version des SAHD-D (Schedule of Attitudes towards Hastened Death – Deutsche Version) zwar einsetzbar ist, aber weiterentwickelt werden muss, um zukünftig in Diagnostik (Core Items) und vor allem für Forschungsfragen sinnvoll einsetzbar zu sein. Im Rahmen dieses Fortsetzungsantrags soll daher (1) der SAHD-D modifiziert und (2) die so modifizierte Version abschließend validiert werden.

Projektleitung
Kooperationspartner
  • Dr. Christian Janßen
  • Christoph Kowalski
Projektlaufzeit
  • bis 12/2008
Projektförderung
  • Bertelsmann Stiftung
Projektbeschreibung

Dieses Projekt wird von der Abteilung für medizinische Soziologie in Kooperation mit der Bertelsmann-Stiftung durchgeführt. Ziel des Projekts ist zum einen die Entwicklung von präventionsorientierten, indikationsspezifischen Gesundheitspfaden, um Morbidität zu verringern und die Effektivität und Effizienz der Versorgung hinsichtlich sozialmedizinisch besonders relevanter Krankheiten zu erhöhen.

Zum zweiten geht es um die Frage, wie präventive Maßnahmen in Unternehmen stärker mit präventiven, kurativen und rehabilitativen Maßnahmen am Wohnort vernetzt werden können. Als beteiligte Akteure werden hierbei Betriebsärzte, niedergelassenen Ärzte sowie auch Betriebskrankenkassen, Unternehmen und Mitarbeiter betrachtet. Da es in Deutschland einen Mangel an gezielten Kooperationen zwischen Betriebsmedizinern und niedergelassenen Haus- und Fachärzten gibt, liegt ein besonderer Fokus des Projektes auf der Frage, wie eine Kooperation zwischen diesen beiden Gruppen, die die vorhandenen Kompetenzen bündelt und Synergieeffekte nutzbar macht, bei der Entwicklung und Implementierung von Gesundheitspfaden ausgestaltet werden kann.

Projektleitung
Operative Projektleitung
  • Akademischer Oberrat Dr. med. Oliver Ommen, MPH
Projektdurchführung
  • Dr. Antje Hammer
Projektlaufzeit
  • 09/2007 – 08/2009
Projektförderung
  • Bundesärztekammer
Projektbeschreibung

Die Entwicklung der Krankenhauslandschaft in Deutschland ist durch einen zunehmenden ökonomischen Druck und gleichzeitig von einem zunehmenden Wechsel der Trägerstrukturen geprägt. In den vergangenen Jahren entwickelte sich insbesondere ein Wandel der Trägerschaft von (öffentlichen und freigemeinnützigen) nicht profit-orientierten Trägern hin zu profit-orientierten (privaten) Trägerschaften. Ziel des Projekts ist es, den Zusammenhang zwischen Trägerschaft und Trägerwechsel auf der einen Seite und der Qualität der Krankenversorgung auf der anderen Seite im Detail zu untersuchen. Zusätzlich sollten dabei Auswirkungen auf benachbarte Sektoren (ambulante Versorgungsstrukturen, Rehabilitation insb. Anschlussheilbehandlung) und neue Versorgungsformen (Implementierung integrierter Strukturen) ebenso analysiert werden wie die Auswirkungen von Privatisierungen auf die berufliche Situation der beteiligten Ärzte (physician factor).

Eine Hauptzielgröße bei der Ermittlung der Qualität in der Krankenversorgung stellen dabei Qualitätsindikatoren dar, die auf Routinedaten aufsetzen. Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) wird in enger Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Versorgungsforschung (ZVFK) die Analysen auf der Basis bundesweiter Abrechnungsdaten der AOK-Patienten, zusammen mit Mitgliederbestandsdaten der Versicherten durchführen. Auf diese Weise kann eine Bestandsaufnahme der Qualität der Krankenversorgung in privaten und anderen Krankenhausträgern erfolgen und Veränderungen in der Qualität der Krankenversorgung durch einen Trägerwechsel festgestellt werden. Der Frage, ob sich die berufliche Situation von Ärzten bzw. Pflegepersonal zwischen Kliniken in privater Trägerschaft und Kliniken in nicht privater Trägerschaft unterscheidet, bzw. sich nach einem Trägerwechsel divergent entwickelt, soll auf höherem Aggregationsniveau mit Hilfe von Daten des Statistischen Bundesamtes bzw. der Statistischen Landesämter nachgegangen werden.

Zusätzlich sollen die Auswirkungen der Trägerschaft und des Trägerwechsels auf die berufliche Situation der Ärzte durch eine Befragung an deutschen Kliniken vom ZVFK detailliert erhoben und analysiert werden. Es wird dabei auch der Frage nachgegangen, ob Management und Führung eine vermittelnde Rolle in dem Zusammenspiel von Trägerschaft und beruflicher Situation einnehmen. Der Fokus wird hierbei insbesondere auf das Qualitätsmanagement und die Sicherheitskultur in deutschen Krankenhäusern gelegt.

Die Methode der Krankenhausbefragung setzt auf der Methode der Organisationsbefragung auf. Im Zeitraum von April bis Oktober 2008 fand eine schriftliche Befragung der ärztlichen Direktoren aller deutschen Krankenhäuser mit mindestens Grundversorgung (N=1224) in Anlehnung an die „Total Design – Methode“ nach Dillman statt. Dazu wurden sowohl validierte Skalen (z.B. Sozialkapital im Krankenhaus, Organisationaler Anforderungsindex, Arbeitsintensität der Ärzte) als auch neu konstruierte Indizes zur Erfassung von Management und Führung eingesetzt.

Die Verknüpfung von Erkenntnissen aus routinebasierten Datenbanken mit Angaben aus surveybasierten Erhebungen wird darüber hinaus bisher für Deutschland einzigartige Analysen ermöglichen: Beide Datenbasen werden im Oktober 2008 auf der Krankenhausebene verknüpft und zu einem gemeinsamen Datensatz generiert, der sowohl Routinedaten als auch Befragungsdaten enthält.

Projektleitung
Projektdurchführung
  • Elker Driller
  • Ute Karbach
  • Saskia Alich
Projektlaufzeit
  • 02/2005 – 12/2007
Projektbeschreibung

Derzeit wird in den Einrichtungen der Behindertenhilfe eine Veränderung der Bewohnerstruktur wahrgenommen: Menschen mit Behinderungen altern aufgrund verbesserter medizinischer Versorgung, umfassender pädagogischer und lebenslang begleitender Angebote weit über das Renteneintrittsalter hinaus. Europäische Nachbarländer – wie die Niederlanden – weisen bereits heute eine deutlich ältere Bewohnerstruktur in den Einrichtungen auf (ein Drittel aller Bewohner sind 60 Jahre und älter). Es ist auch für Deutschland zu erwarten, dass es zu einer weiteren Angleichung und Normalisierung der Lebenserwartung von Menschen mit, ohne oder spät erworbener Behinderung kommt.

Der Brüsseler Kreis reagiert auf die veränderte Soziodemographie der von Behinderung Betroffenen, indem er zwei Modellprojekte im Bereich alternder Menschen mit Behinderungen initiiert. Zu erfassen sind Maßnahmen zur flächendeckenden Umstrukturierung und Maßnahmen zur (alters-) spezifischen Anpassung der Angebotsstruktur im Wohnbereich im Sinne der Bewohner, der Angehörigen und des pädagogischen Betreuungspersonals.

Innerhalb generativer Workshops werden die Mitglieder des Brüsseler Kreis in ihrer Weiterentwicklung und Umsetzung der Modellprojekte vom ZVFK und dem Seminar für Sozialpolitik wissenschaftlich begleitet und koordiniert. Dabei wird sowohl eine methodische Beratung in der Konzeptions- und Analysephase geleistet als auch eine inhaltliche zur Konzeptentwicklung. Endprodukt dieser Studie wird ein Evaluationsbericht der Modellprojekte sein, der Kostenträgern und Politik als Denkanstoß hinsichtlich drängender Fragen der Behindertenhilfe vorgelegt werden soll.

Projektleitung
Ansprechpartnerin
  • Dr. Petra Steffen
Projektbeschreibung

In Deutschland erkranken jährlich über 47.500 Frauen an Brustkrebs. Laut Krebsregister liegt die relative 5-Jahres-Überlebensrate für Brustkrebspatientinnen bei 76 %. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich auf Rang 8 unter 17 Ländern der EURO-CARE-Studie. Im Zeitraum zwischen der EURO-CARE-1- und der EURO-CARE-2-Studie stiegen die Überlebensraten in Europa um 4,5 %, in Deutschland jedoch lediglich um 3,7 %. Die Tatsache, dass „die Mortalität nicht im vergleichbaren Rahmen wie im Ausland gesenkt werden konnte“ erfordert ein gesundheitspolitisches und klinisch-wissenschaftliches Umdenken. Als Bestandteil der im April 2001 begonnenen „Konzertierten Aktion Brustkrebs“ hat das Land NRW u.a. ein Anerkennungsverfahren nach § 16 KHG NRW initiiert, mit dem erstmals im Rahmen einer qualitätsgesteuerten Krankenhausplanung Brustzentren in allen Regionen des Landes etabliert werden sollen. Seit den ersten Anerkennungen im Dezember 2003 sind inzwischen 49 Brustzentren mit derzeit 91 Standorten anerkannt (Stand 25.04.06). Durch Zentralisierung, Spezialisierung, Interdisziplinarität, umfassendes Qualitätsmanagement und fortlaufende Zertifizierung kann – so die Annahme – die Einrichtung von Brustzentren dazu beitragen, die Versorgung der Brustkrebspatientinnen zu verbessern. Das Konzept zur begleitenden Versorgungsforschung im Rahmen der Einführung von Brustzentren (EBRU) setzt an dieser Stelle an. Im Projektverlauf werden zum einen die Veränderungen in den Strukturen und Prozessen der Brustkrebsversorgung in NRW dokumentiert und zum anderen auf ihre Auswirkungen auf die Behandlungsergebnisse untersucht. Das Projekt untergliedert sich grob in zwei Module. In Modul 1 (Federführend und Projektleitung: Prof. Dr. H. Pfaff, Universität zu Köln in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) wird der Implementierungsstand des Brustzentrenkonzeptes evaluiert. Mit den Mitteln der begleitenden Versorgungsforschung werden die einzelnen Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren bei der Entwicklung und Implementierung der Brustzentren herausgearbeitet, um darauf aufbauend praxisbezogene Umsetzungshilfen entwickeln zu können. Mit Hilfe einer Befragung wird zum einen der Stand der Implementierung (Umsetzungsgrad, Probleme) des Brustzentrums aus Sicht der Netzkoordinatoren und Chefärzte untersucht. Zum Anderen wird analysiert, inwieweit der Stand der Implementierung und die Beurteilung des krankenhausärztlichen Versorgungsprozesses aus Sicht der behandelten Patientinnen zusammenhängen. Im zweiten Modul (Projektleitung: Prof. Dr. L. Pientka, Ruhr-Universität Bochum) wird die Effektivität und Effizienz von Behandlungsmethoden durch die Auswertung von bereits vorhandenen Daten im Rahmen einer Sekundärdatenanalyse untersucht. Die ausgewerteten Daten sollen als Grundlage für die Feststellung der Effektivität und Effizienz der einzelnen Behandlungsmethoden und die darauf aufbauende Festlegung eines einheitlichen Behandlungskonzepts im Rahmen einer Experten-Konsensuskonferenz dienen. Im Rahmen der Outcomeforschung sind auf der Basis der vorhandenen klinischen Daten beispielsweise die Behandlungsergebnisse (Surrogatparameter), die (perioperative) Mortalität und Morbidität oder die Verweildauer als Indikatoren der Ergebnisqualität denkbar.

Hintergrund: Die internationale Forschung im Bereich der Arzt-Patient-Beziehung, größtenteils dominiert von „Primary Care“-Studien, belegt, dass die Qualität der Arzt-Patient-Beziehung bedeutenden Einfluss auf (subjektiv wahrgenommene) psychosoziale Outcomes und z. T. auch auf (objektiv messbare) medizinische Parameter hat. Auch im Bereich der Onkologie zeigen immer mehr Studien, dass sich insbesondere das ärztliche Einfühlungsvermögen positiv auf psychosoziale Outcomes bei Krebspatienten auswirkt. Die Erforschung der ärztlichen Empathie und ihr Einfluss auf psychosoziale Outcomes bei (Krebs-)Patienten findet im deutschsprachigen Raum bisher kaum Beachtung und ist auch international wenig erforscht.

Primäres Ziel: Empirische Studie zur Analyse des Zusammenhangs zwischen ärztlicher Empathie und psychosozialen Outcomes wie krebsspezifische Lebensqualität und Depressionen bei Patienten mit Bronchial-, Ösophagus, Kolorektal-, Mamma-, Prostata-, und Hautkarzinom.

Sekundäres Ziel: Psychometrische Evaluation der deutschsprachigen Version des CARE-Instruments (Consultation and Relational Empathy Measure).

Explorative (hypothesengenerierende), fragebogenbasierte Querschnittstudie im retrospektiven Design.

Methode: Es wurde eine Stichprobe von N = 710 Patienten der Uniklinik Köln (UKK) mit den Hauptdiagnosen Bronchial-, Ösophagus, Kolorektal-, Mamma-, Prostata- und Hautkarzinom im Alter von 18 bis 75 Jahren gezogen, die im Zeitraum vom 01.02. 2005 bis zum 31.08. 2005 stationär behandelt wurden.

Die so ausgewählten Patienten wurden am 12. September 2005 postalisch angeschrieben und gebeten, einen beiliegenden Fragenbogen ausgefüllt zurückzusenden.

Bei der Methode der Datenerhebung wurde sich an die klassische „Total Design Method“ (TDM) nach Dillman (1978 und 2000) angelehnt, mit drei Erhebungswellen (vollständig anonymes Erhebungsverfahren). Die Rücklaufquote beträgt 49,5% (N= 326).

Kernmessinstrumente: Messung der unabhängigen (erklärenden) Variable: Deutsche Version der CARE-Skala (Consultation and Relational Empathy Measure)

Messung der abhängigen (zu erklärenden) Variablen: Krebsspezifische Lebensqualität (EORTC QLQ-C30 Version 3.0.), Depression (MDI – Major (ICD-10) Depression Inventory)

Kontrollvariablen: Variablen, die die Bewertung der ärztlichen Empathie und der beschriebenen psychosozialen Outcomes verzerren könnten, wurden kontrolliert und ebenfalls erhoben.

Projektleitung
Operative Projektleitung
Projektlaufzeit
  • 01/2009 bis 06/2009
Träger
  • Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS)
Projektbeschreibung

Gemeinsam mit der Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS) erarbeitet das ZVFK einen methodischen Standard zur systematischen Einbindung der Patientenperspektive in den Prozess der Entwicklung von Qualitätsindikatoren zur externen Qualitätssicherung. Geplant ist in einem ersten Schritt eine qualitative Exploration der Patientenpräferenzen als paralleler Arbeitsschritt zur Leitlinienrecherche und zur Versorgungsprozessanalyse durch Fachexperten. In einem zweiten Schritt ist eine quantitative Priorisierung der abgeleiteten Indikatoren durch die Patienten vorgesehen.

Veröffentlichungen: Exploration und Priorisierung von Patientenpräferenzen im Rahmen der Entwicklung von Ergebnisqualitätsindikatoren – Rahmenkonzept – Veröffentlichungsreihe des Zentrums für Versorgungsforschung Köln (ZVFK) ISSN 1612-8206

Projektleitung
Operative Projektleitung
  • Akademischer Oberrat Dr. med. Oliver Ommen, MPH
Projektdurchführung
  • Akademischer Oberrat Dr. med. Oliver Ommen, MPH
  • Peter Ihle
Kooperationspartner
  • Dr. Ingrid Schubert, PMV forschungsgruppe
  • Prof. Dr. W. Lehmacher, Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Epidemiologie der Universität zu Köln
Projektlaufzeit
  • 08/2003 – 05/2009
Projektbeschreibung

Hintergrund: Die Versorgung von Patienten mit kardiologischen Erkrankungen mittels invasiver Verfahren erfordert hochspezialisierte Leistungen, die sowohl ambulant als auch stationär erbracht werden können. Für beide Versorgungsarten gibt es spezifische Vor- und Nachteile. Für welchen Patienten die eine oder die andere Versorgungsform die günstigere ist, lässt sich häufig weder im Vorfeld noch in der retrospektiven Betrachtung des Einzelfalles genau festlegen. Ein Modellvertrag nach §63 SGB V zwischen der AOK-Sachsen auf der einen und dem Herzzentrum Dresden GmbH sowie der Praxisklinik Forststraße in Dresden auf der anderen Seite soll die Frage nach den Unterschieden der beiden Versorgungsformen in Bezug auf das Outcome der behandelten Patienten und die damit verbundenen Kosten beantworten. Er dient damit einer Optimierung der Patientenversorgung zwischen den verschiedenen Leistungsbereichen. Diese soll durch eine gezieltere Zuweisung zu der für einen Patienten als günstiger einzuschätzenden Versorgungseinrichtung erreicht werden. Hierzu soll die wissenschaftliche Evaluation des Projektes wesentlich beitragen.

Projektziel: Ziel ist die Evaluation der stationären und der ambulanten kardiologisch-invasiven Versorgungsleistungen der Modellpartner, deren Einfluss auf die Behandlungspfade und die Gesundheitssituation der Patienten sowie die Kosten im Verlauf von zwei Jahren. Hierzu sind folgende Fragen zu beantworten:

  • Wie ist die reale Verteilung der Patientenkollektive für die ausgewählten Modellleistungen auf die teilnehmenden Einrichtungen?
  • Gibt es eine Korrelation der Versorgungsformen zur Folge-Morbidität der Patienten (Komplikationen, Berentung usw.)?
  • Unterscheiden sich die medizinischen Ergebnisqualitäten der Modellleistungen zwischen den Leistungserbringern bzw. den Versorgungsformen?
  • Unterscheiden sich die unmittelbaren Kosten der Versorgungsleistungen nach Versorgungsform?
  • Existieren valide diagnostische bzw. therapeutische Merkmale zur Entscheidung, ob ein Patient mit einer definierten Morbidität und Komorbidität ambulant behandelt werden kann oder einer stationären Behandlung bedarf?

Aufgaben:

  • Überprüfung der zur Zeit über die Bogen der BQS® sowie der lokal entwickelten Zusatz-Bogen hinaus routinemäßig erhobenen Daten und der für die Ermittlung des weiteren Ressourcenverbrauches notwendigen Angaben auf erforderliche Ergänzungen
  • Festlegung der notwendigen Datenströme und der Datenschutzverfahren
  • Durchführung einer qualitativen Struktur- und Prozessanalyse in den Einrichtungen der beiden beteiligten Leistungserbringer
  • Regelmäßige Audits mit stichprobenartiger Überprüfung der DokumentationsqualitätZusammenführen primärer Prozessdaten der erbrachten medizinischen Versorgungsleistung beider Zentren mit sekundären Verlaufsdaten aus den Beständen der AOK Sachsen
  • Statistische Auswertung sowohl der demographischen Parameter und der Risikofaktoren durch deskriptive Analyse als auch der unterschiedlichen Ergebnisparameter unter Verwendung von statistischen Zusammenhangsanalysen
  • Erstellung von Halbjahreszahlen und Jahresberichten
  • Erstellung eines Abschlussberichtes

Projektablauf: Seit Projektstart im August 2003 wurden sieben Workshops in Dresden durchgeführt, die zur Definition der im Modell zu erhebenden Variablen der Primär- und Sekundärdaten zur Abbildung der Patienten-Outcomes sowie zur Planung einer begleitenden, qualitativen Struktur- und Prozessanalyse genutzt wurden. Des Weiteren wurden die erforderlichen Halbjahres- und Jahresberichte auf den Workshops präsentiert. Im Jahr 2004 konnte die Entwicklung der zur Datenerhebung notwendigen Profile sowie der Pretest abgeschlossen werden. Die Erhebung der Primärdaten, welche Anfang des Jahres 2005 begonnen werden konnte, wurde im August 2006 erfolgreich abgeschlossen. Die Einschluss-Phase der in die Evaluation einzubeziehenden Patienten betrug 18 Monate. Seit September 2006 folgt eine ebenfalls 18-monatige Nachbeobachtungs-Phase. Während der Einschluss-Phase wurden keine Ergebnisse der Datenauswertung an die Vertragspartner des Modellprojektes zurückgemeldet, um die Untersuchung nicht durch eventuelle Korrektur-Reaktionen seitens der Leistungserbringer zu beeinflussen.

Leiter der Cologne Smoking Study
  • Prof. Dr. Jürgen Wolf, Centrum für Integrierte Onkologie, Klinik I für Innere Medizin
Leitung des ZVFK-Teilprojekts „Psychosoziale Analyse“
Operative Projektleitung des ZVFK-Teilprojekts
  • Dr. Melanie Neumann
Kooperationspartner
  • Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit
  • Deutsches Krebsforschungszentrum
  • ,Universität Bonn
Kooperierende Mitgliedseinrichtungen des ZVFK
  • Prof. Dr. Walter Lehmacher, Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Epidemiologie
Projektlaufzeit
  • 09/2004 – 08/2007
Projektbeschreibung

Lung cancer and myocardial infarction as the most severe side effects of smoking, but also nicotine addiction itself, are multifactorial diseases triggered by a complex interaction of genetic and environmental risk factors. Taking into account the magnitude of the smoking epidemic and in light of the rather limited success rates of previous anti-smoking programs we strongly believe that it is now a necessity to establish interdisciplinary research networks focusing on the development of novel research concepts to control and prevent smoking-related health risks. We, therefore, have established such an interdisciplinary research team to build the VIIRPM and to propose the Cologne Smoking Study – CoSmoS – with the aim to investigate the role of psychosocial/ behavioural and genetic causes for the development of lung cancer and myocardial infarction in smokers. A national team of experts of classical and genetic epidemiology, social sciences, molecular biology, clinical and translational research has come together to attempt to address the interplay of genetic and environmental factors associated with smoking, with a particular emphasis on nicotine addiction and the risk of lung cancer and myocardial infarction.

We expect to identify populations at highest risk for whom to develop specialized preventive programs in the future.

Several meetings between the members of the network demonstrate the active and lively scientific discussion that has been initiated since spring of 2003. A first example for further synergies and added value beyond the CoSmoS study is the integration of the smoking questionnaire developed within CoSmoS into already existing national structures such as KORA (Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg) cohort, LUCY (lung cancer in the young) and EPIC (European Prospective Investigation into Nutrition and Cancer). This will allow all three projects to partially use data provided by the other studies and will lead to additional information to become available.

The primary goal of CoSmoS is the identification of smokers with high risk to develop lung cancer and/or myocardial infarction. Therefore, among smokers genetic susceptibility for these diseases and the modifying effects of psychosocial factors will be analyzed. In addition, nicotine addiction itself will be characterized with regard to genetic and psychosocial features (and their interaction). Our vision is to use the information from CoSmoS to develop and test risk-stratified programs to prevent smoking-related diseases, in particular lung cancer and MI. This approach distinguishes CoSmoS from previous approaches, since our aim is not to propose and develop general recommendations, but rather to focus on subpopulations based on risk. Two distinct programs are envisioned: first, a risk-adapted program targeting smoking behaviour of young adults, second, risk-adapted nicotine withdrawal programs for adult smokers. We would predict that in addition to changes in environmental factors genetic information will become part of the risk-stratification. These programs will be tested in prospective studies. The development of these prospective evaluations of individualized risk-stratified anti-smoking programs will be initiated already in year two of CoSmoS. For these prospective studies additional funding will have to be applied for. We have already initiated the search for additional partners from behavioural sciences, psychology, educational sciences, medical ethics and health economics.

Summary of the research plan: The overall goal of CoSmoS is the identification and characterization of smokers with high risk to develop lung cancer (LC) and/ or myocardial infarction (MI) as well as an integrated analysis of genetic susceptibility of nicotine addiction. CoSmoS is designed as a case-control study in the Cologne area to identify a high risk population among smokers. Additionally, an explorative part of the study will focus on characterization of smoking habits and nicotine addiction. The first case group will include 1000 LC patients, the second case group 1000 MI patients. A common hospital-based control group (CO) with 1500 patients with diseases not related to smoking will be established. All individuals recruited into the study (cases and controls) will be interviewed and blood will be drawn both for routine biochemical tests from serum and genotyping assays from blood derived DNA and RNA.

Single nucleotide polymorphism analyses of three groups of candidate genes will be performed; these candidate genes are grouped by their potential association with LC, MI or nicotine addiction (NA). In addition to genomic genotyping, skewed allelic expression of the chosen candidate genes will be analysed and tested for association with the three different phenotypes. This will allow to avoid the problem of multiple allelism and raise the power of the association study considerable. Furthermore, the samples will be available for future whole-genome association studies that may be performed if additional funding becomes available. An integral part of CoSmoS is the use of specialized questionnaires including a detailed life-long smoking history, a detailed description of all attempts to quit smoking and the assessment of additional parameters concerning addictive behaviour and life style parameters such as exercise activities and eating habits, but also patho-psychological aspects including anxiety and depression.

A special feature of CoSmoS is the analysis of the influence of psychosocial parameters on genotype – phenotype interactions (effect modification).

Specific aims: The primary goal of CoSmoS is the investigation of the role of behavioural and genetic causes for lung cancer and/or myocardial infarction in smokers. Furthermore, in an explorative design nicotine addiction will be characterized in current and ex-smokers based on genetic and psychosocial analyses.

Primary questions: Which genetic traits account for the onset of lung cancer and/or myocardial infarction in certain smokers while others are not affected by the disease? Which psychosocial characteristics modify the observed correlations between genotype and disease (effect modification)?

Secondary questions: Which genetic and psychosocial characteristics underly nicotine addiction in smokers (direct and indirect effects)? Which genetic and psychosocial characteristics have an impact on smoking cessation?

1. Focusing on the intention to stop smoking in future

2. Focusing on earlier attempts to quit smoking

 Integration into existing structures and networks: On a national level, the VIIRPM will be networked to three major epidemiological studies, KORA (Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg) and LUCY (Lung Cancer in the Young), both directed by Prof. Wichmann (GSF) as well as EPIC (European Prospective Investigation into Nutrition and Cancer), represented by J. Chang-Claude (DFKZ). Collaborations between J. Wolf, J. L. Schultze and the DKFZ (Abteilung Klinische Epidemiologie) have already been established focusing on the characterization of lung cancer specific expression profiles with a predictive potential. In order to optimize genotyping processing an intense collaboration is scheduled with the Zentrum für Funktionelle Genomforschung (University of Cologne) by Prof. Nürnberg.

 The interaction with the Genetic Epidemiological Methods (GEM) Center Bonn of the National Genome Research Network (NGFN) is provided by Prof. Wienker, who is the PI of GEM Bonn. In Cologne, the competence center for clinical trials (Koordinierungszentrum für Klinische Studien Köln, KKSK) is directly linked to the CoSmoS trial by its head Prof. Lehmacher. Similarly, Prof. Pfaff is head of the Zentrum für Versorgungsforschung Köln (ZVFK) in Cologne thus providing profound expertise in recruitment of hospitalbased controls and conduction of interviews. Prof. Wolf and Prof. Schultze are heading the translational research unit MTBTI (Molecular Tumorbiology and Tumorimmunology), located within the Department of Internal Medicine I at the University Hospital. The MTBTI is also linked to the National Genome Research Network by a project within the Cancer Net of the NGFN 2 program, headed by J. L. Schultze.

Projektleitung
Operative Projektleitung
  • Dr. Daniela van Eickels
Projektdurchführung und Ansprechpartner
  • Antje Hammer
  • Sabine Löffert
Teilnehmende Kliniken bzw. Ärzte
  • Prof. Dr. Höpp, Klinik III für Innere Medizin der Universität zu Köln
  • Prof. Dr. Haupt, Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universität zu Köln
  • Dr. Göke, Dreifaltigkeits-Krankenhaus, Wesseling
  • Dr. Witthöft, Eduardus-Krankenhaus, Köln
  • Prof. Dr. Pohl, St. Elisabeth-Krankenhaus, Köln
  • Dr. Leopold / Dr. Beckers, St. Lukas Klinik, Solingen
Projektlaufzeit
  • 10/2004 – 04/2007
Projektbeschreibung

Einleitung: Die Segmentierung der Versorgungskette kann zu erheblichen Problemen bei der medikamentösen Versorgung von Patienten führen. In der Versorgungskette Akutkrankenhaus – Reha-Klinik – Hausarzt – Facharzt treten unter Umständen erhebliche Diskontinuitäten in der Medikation auf. Zum Beispiel können Medikamente abgesetzt oder neu verordnet werden. Es ist jedoch wenig darüber bekannt.

  • wie es zu den Diskontinuitäten der Medikation und der Behandlung insgesamt kommt
  • warum es zu Diskontinuitäten in der Medikation und der Behandlung insgesamt kommt
  • wer eine Veränderung der Medikation und der Behandlung bewirkt

Die fortschreitende Ökonomisierung des Versorgungsprozesses hat zur Folge, dass es zukünftig zu vermehrten Diskontinuitäten in der Medikation und der Behandlung insgesamt kommen wird. Die Einführung der DRGs führt dazu, dass die Krankenhäuser die Medikamentenvergabe steuern müssen und bemüht sind, günstig einzukaufen. Arzneimittelkommissionen innerhalb der Krankenhäuser legen daher bestimmte Medikamente als Pflichtmedikamente fest. Auf Grund der spezifischen „Medikationsphilosophie“ des Hausarztes, aber auch auf Grund von Sparzwängen kann es dazu kommen, dass Hausärzte andere Medikamente bei Hochrisikopatienten verschreiben, als es bspw. die Akutklinik zuvor getan hat.

Darüberhinaus stellte die Ärztliche Zentralstelle Qualitätssicherung 2002 in ihrem Leitlinien-Clearing-Bericht KHK fest, dass ambulante und stationäre Arzneitherapie von unterschiedlichen Faktoren bestimmt werden; einerseits bestimmen starke Rabattierung in der Klinik, andererseits erhebliche Wirtschaftlichkeitsüberlegungen im niedergelassenen Bereich die Therapieentscheidung (Ärztliche Zentralstelle Qualitätssicherung, 2002). Motivation und Wissensstand niedergelassener Ärzte sind uneinheitlich (Ayanian, 1995). Zusätzlich kann sich auch die Motivationslage der Patienten nach einem kardialen Ereignis mit der Zeit verändern (Wiles, 1998). Diese Situation kann zu Diskontinuitäten im Medikations- und Behandlungsverlauf führen. Der Versuch, eine Integrierte Versorgung zu etablieren, kann hier zu einer Verbesserung der Kontinuität führen. Ob dies jedoch tatsächlich der Fall sein wird, kann nur empirisch geklärt werden.

Zielsetzung: Die Forschungslage zu individuellen Medikamentierungsverläufen und Verordnungsverhalten bei Akutem Koronarsyndrom sowie Schlaganfall weist erhebliche Defizite auf. Insbesondere das Vorkommen und die Ursachen von Medikamentierungsfehlern, die auf Schnittstellen-Problematiken zurückzuführen sind, sind bislang nicht zum Gegenstand prospektiver und repräsentativer Untersuchungen gemacht worden. Daher sollten in einer prospektiven Pilotstudie folgende Fragen geklärt werden:

  • Wie sehen die Behandlungsverläufe bei Patienten mit Akutem Koronarsyndrom und Schlaganfall unter besonderer Berücksichtigung der transsektoralen Schnittstellenproblematik (Akutkrankenhaus, Rehabilitationsklinik, Facharzt, Hausarzt) aus und lassen sich Diskontinuitäten im Behandlungsverlauf beobachten?
  • Wenn ja, warum gibt es Diskontinuitäten? Welche Faktoren (z.B. statistische Korrelation zwischen Praxisgröße oder Versorgungsregion und Diskontinuität) und welche subjektiven Gründe der Ärzte und/oder der Patienten sind für die Diskontinuitäten bzw. Kontinuitäten der Behandlung verantwortlich?

Methoden: Die Ursachen für den Mangel an Untersuchungen, die die Versorgungskette des Schlaganfalls oder auch des Akuten Koronarsyndroms (ACS) abbilden, sind vor allem auf der Ebene methodischer Schwierigkeiten zu suchen. Zum einen ist es problematisch, verschiedene Datenquellen auf der personenbezogenen Ebene zu koppeln, so dass sich ein individueller Behandlungsverlauf schwer darstellen lässt. Zum anderen ist die Verwendung von Routinedokumentationen oder -daten schwierig, da diese aus unterschiedlichem Bedarf, mit unterschiedlichen Zielsetzungen sowie in unterschiedlichem Umfang entstehen.

Daher ist es vor allem für den Arzneimittelbereich sinnvoll und notwendig, die Behandlungskette und die Schnittstellen der verschiedenen Versorgungsbereiche mittels neuer Methoden abzubilden. Ein Weg zur Bewältigung der genannten Problembereiche ist die Verwendung so genannter Wochenfragebogen. Aus dem Grundgedanken heraus, dass sich die aufgesplitterten Versorgungsbereiche lediglich abbilden lassen, wenn man sich auf den „Pfad“ des Patienten durch die poststationäre Versorgung begibt, erscheint diese Methode sinnvoll und praktikabel. Die Validität der Angaben hat sich bereits in mehreren deutschen und internationalen Studien erwiesen (Becker et al., 2001, Goossens et al., 2000, Hessel et al., 2000, Papke & Janssen 2000, Rösch et al., 2002). Somit sollte diese Methode in der vorliegenden Studie dazu dienen, die derzeitigen Forschungslücken und -defizite zu beheben.

Dazu trugen Schlaganfall- und ACS-Patienten nach einem Aufenthalt im Akutkrankenhaus wöchentlich über einen Zeitraum von sechs Monaten die medikamentöse Therapie, die sie selbst oder der behandelnde Arzt vornahmen, in ihr Medikamenten-Behandlungs-Wochenbuch ein. Bei Änderungen (Um-, Ab- oder Ansetzen von Medikamenten) wurden die Gründe dafür benannt. Zusätzlich wurden der subjektive Gesundheitsstatus und ggf. weitere therapeutische Maßnahmen (je nach Erkrankung OP, Logopädie, Krankengymnastik etc.) erfasst.

Bei jedem Arztbesuch oder weiterem Klinikaufenthalt führte der Patient das Wochenbuch mit sich und ließ jeweils vom behandelnden niedergelassenen – bzw. Klinikarzt entsprechende Arztfragebogen ausfüllen. Darin wurden ebenfalls vorgenommene Veränderungen der Medikation mit den entsprechenden Gründen dafür, der Gesundheitszustand des Patienten aus ärztlicher Sicht und evt. therapeutische Maßnahmen festgehalten.

Auf diese Weise wurde versucht, die poststationäre Versorgung der teilnehmenden Patienten über einen Zeitraum von sechs Monaten lückenlos darzustellen.

Ergebnisse: Die Studienergebnisse zeigten, dass die gewählte Methode des Behandlungswochenbuchs in Bezug auf Patientenbefragungen praktikabel ist und eine gute Datenqualität lieferte. Weiterbehandelnde Ärzte konnten mit dieser Methode jedoch nicht ausreichend zur Mitarbeit motiviert werden.

Die Anzahl der eingenommenen Medikamente pro Patient belief sich über die Gesamtdauer von 24 Wochen bei den ACS-Patienten auf durchschnittlich 6 Medikamente pro Tag und bei den Schlaganfall-Patienten auf durchschnittlich 5 Medikamente pro Tag. Es wurden sehr hohe Versorgungsquoten der ACS-Patienten mit Beta-Blockern (96%), Lipidsenkern (80%) und ACE-Hemmern (64%) an der ersten Schnittstelle (Krankenhausentlassung und Woche 2) festgestellt und kaum Veränderungen im weitern Versorgungsverlauf registriert. Ebenso wurde eine gute medikamentöse Versorgung des arteriellen Hypertonus der Schlaganfall-Patienten vorgefunden, mit einer durchschnittlichen Verschreibungsrate der Calciumkanalblocker zu 11%, ACE-Hemmer zu 43% und Angiotensin II Antagonisten zu 13%.

Die vorgefundenen Versorgungsquoten der Patienten mit leitlinienempfohlenen Medikamenten spiegelten eine gute Aufnahme und Umsetzung der Therapieempfehlungen durch die Ärzte wider. Eine Transferproblematik im Schnittstellenbereich zwischen Akutklinik und weiterbehandelndem Arzt konnte nicht festgestellt werden.