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UPIM-Check – User-friendly Patient Information Material Checklist


Instrument zur Bewertung und Verbesserung der Qualität von Patient*inneninformationsmaterialien (PIM)

Hintergrund

Patient*inneninformationsmaterialien (PIM) sollen Patient:innen oder deren Angehörige (Zielgruppe) dabei unterstützen eine Erkrankung besser zu verstehen sowie passgenaue Versorgungsangebote zu finden. Nur so kann eine mitbestimmte und informierte Entscheidung (z. B. für oder gegen eine Behandlung) getroffen werden.

Qualitativ hochwertige PIM müssen in Sprache und Gestaltung an die Zielgruppe angepasst sein, um einen sinnvollen Beitrag in der Patient*innenaufklärung, -versorgung, Qualitätssicherung und Forschung leisten zu können.

Was ist die UPIM-Check?

Die UPIM-Check ist ein Bewertungs- und Optimierungsinstrument für PIM, welches sich für alle Anwender:innengruppen eignet (Patient*innen, Versorgende, Forschende). Mit der UPIM-Check lassen sich gleichzeitig: (1) die Qualität eines PIM überprüfen, sowie (2) Impulse für die Verbesserung des jeweiligen PIM erarbeiten.Zudem kann es für die Entwicklung neuer PIM von Nutzen sein.

Die UPIM-Check ähnelt einem Fragebogen. Sie besteht aus insgesamt 31 Kriterien, die in vier Bereiche eingeteilt sind: Inhaltliche Korrektheit & Validität; Inhaltliche Lesbarkeit; Strukturelle Lesbarkeit; Graphische Lesbarkeit.

Wie wird die UPIM-Check angewendet?

Mithilfe eines international verständlichen „Ampelsystems“ wird angegeben, wie gut ein Kriterium von dem zu bewertenden PIM erfüllt wird (siehe Abbildung). Für jedes Kriterium steht ein Textfeld Verfügung, in das bei „gelb“ (ausreichend) oder „rot“ (unbefriedigend) Verbesserungsvorschläge eingetragen werden können. So lassen sich PIM nicht nur bewerten, sondern auch verbessern.

Wer kann die UPIM-Check nutzen?

Das „U“ in UPIM-Check steht für „user-friendly“, also benutzer:innenfreundlich. Damit richtet sich die UPIM-Check an ALLE Personen, die PIM verwenden, entwickeln und bewerten, z.B. Patient:innen, Angehörige, Selbsthilfevertretende, in Gesundheitsversorgung, -forschung und -politik Tätige. Durch die einfache Anwendbarkeit sollen vor allem Patient:innen befähigt werden, sich wissenschaftlich fundiert und auf Augenhöhe an der Entwicklung und Verbesserung von PIM zu beteiligen.

Wie wurde die UPIM-Check entwickelt?

Die UPIM-Check wurde mit dem Ansatz der Partizipativen Gesundheitsforschung (PGF) entwickelt.

In einem Team aus Mitarbeitenden des Haus der Krebs-Selbsthilfe – Bundesverband, der Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen und des IMVR (Universität zu Köln) wurde zunächst eine vorläufige Checkliste erstellt, welche auf Qualitätskriterien aus der wissenschaftlichen Literatur basiert (Schritt 1). Anschließend wurde diese vom Entwickler:innenteam in mehreren Optimierungsschleifen verbessert (Schritt 2).

Zur weiteren Optimierung der Checkliste wurde diese sowohl Patient:innen als auch Versorgenden vorgelegt, die wertvolle Hinweise zur Verständlichkeit und Durchführbarkeit der Checkliste gegeben haben (Schritt 3). Hieraus ist dann die finale Version der UPIM-Check entstanden. Mit einer weiteren Gruppe von Patient:innen wurde überprüft, ob das Instrument wissenschaftliche Anforderungen wie Genauigkeit und Gültigkeit erfüllt (Schritt 4).

Die UPIM-Check wurde außerdem bereits ins Englische übersetzt und von Personen aus der Selbsthilfe in englischsprachigen Ländern getestet (Schritt 5).

Woher erhalte ich die UPIM-Check?

Wir freuen uns sehr, dass Sie die UPIM-Check nutzen möchten.

Das Instrument steht als PDF-Download kostenlos zur Verfügung (siehe UPIM-Check-Downloads). Bislang liegt die UPIM-Check in deutscher und englischer Sprache vor. Bitte zitieren Sie die UPIM-Check bei Verwendung wie folgt:

Krieger, T., Salm, S., Mollenhauer, J., Cecon, N., Dresen, A., Houwaart, S., Schwickerath, K., Göttel, A., & Arning, A. (2020). UPIM-Check (User-friendly Patient Information Material Checklist). Köln, Bonn, Düsseldorf: Universität zu Köln, Haus der Krebs-Selbsthilfe – Bundesverband, Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen.

Für uns ist es sehr spannend zu erfahren, wer die UPIM-Check für welche Vorhaben nutzt. Daher freuen wir uns, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen und wir in Austausch kommen (siehe Ansprechpartner*innen).

UPIM-Check-Downloads
An wen wende ich mich bei Fragen zur UPIM-Check?

Sie möchten mehr über die UPIM-Check erfahren, haben Anregungen oder möchten die UPIM-Check in eine weitere Sprache übersetzen?

Wenden Sie sich gerne an Sandra Salm oder Dr. Theresia Krieger, die beide an der Entwicklung der UPIM-Check beteiligt waren.

Veröffentlichungen zur Entwicklung der UPIM-Check
  • Salm, S., Mollenhauer, J., Hornbach, C., Cecon, N., Dresen, A., Houwaart, S., … & Krieger, T. (2021). Participatory Development and Preliminary Psychometric Properties of the User-Friendly Patient Information Material Checklist (UPIM-Check). International Journal of Environmental Research and Public Health, 18 (16), 8773. https://doi.org/10.3390/ijerph18168773
  • Salm, S., Houwaart, S., & Krieger, T. (Oktober 2020). Partizipative Entwicklung eines anwendungsfreundlichen Instruments zur Bewertung von Patienteninformationsmaterialien – UPIM-Check. Postervortrag beim 19. Deutschen Kongress für Versorgungsforschung, digital. https://doi.org/10.3205/20dkvf239
Veröffentlichungen zur Anwendung der UPIM-Check
  • Krieger, T. et al. (2020) Assessing and optimising Patient Information Material for newly diagnosed cancer patients in Germany with Participatory Health Research: experiences and results from an integrated, cross-sectoral psycho-oncology (isPO) project. Manuskript eingereicht.
  • Rackerseder, J. (2021). Erstellung von Patienteninformationsmaterialien in Form einer Website unter Einbeziehung der Zielgruppe im Rahmen des Projektes isPO [Unveröffentlichte Masterarbeit]. Universität zu Köln, Köln.
  • Salm, S. (2020). Optimizing the patient information material for cancer patients using the participatory health research approach. European Journal of Public Health, Volume 30, Issue Supplement_5, September 2020, ckaa165.1436, https://doi.org/10.1093/eurpub/ckaa165.1436